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Arm dran, Penis ab!

Kinder, wenn man im Ausland zur High School gegangen ist und im Ausland gelebt, studiert und gearbeitet hat, dann meint man oft irrtümlich man hätte schon alles gesehen und vielleicht sogar auch alles erlebt. Naja, fast alles. Denn was einem die heimischen Männer hier immer wieder aufs Neue vor die Nase setzen kann man wahrscheinlich auch in den besten und entlegensten ausländischen Gefilden nicht erleben. Diese Geschichten schreiben sich immer wieder ganz neu und so welt- und wortgewandt man auch ist, so erfahren man auch meint zu sein, nichts feit einen vor den Aber- und Aberwitzigkeiten der hiesigen Spezies Mann. Nichts.

Ihr glaubt mir nicht? Nun, dann seid Ihr vielleicht seit Jahren in einer festen Beziehung und müsst Euch von daher nicht mit den Unwegsamkeiten von Ersten Dates, Ersten Malen mit einem neuen Mann und Ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften und weiteren unzähligen Verwirrungen auseinandersetzen die es gilt sich in erster Linie selbst zu erklären, weil sie einem eben auch niemand anderes erklären kann. Die Welt von Du und ich, von Mann und Frau, von „Wie wird man eigentlich ein Paar“ und „Wieso überhaupt?“ wird immer absurder und abwegiger und ich überlege gerade ob ich nicht doch einfach Nonne werde. Wobei, die nehmen keine die schon mal Sex hatten, oder? Vielleicht frage ich da einfach mal nach. Durch Charlotte York in „Sex in the City“ haben wir schließlich von der Technik der Re-Virginisation erfahren, und wenn es heutzutage einfacher ist sich wieder zur Jungfrau machen zu lassen als einen vernünftigen Mann kennenzulernen, der vielleicht nicht alle aber zumindest noch die Hälfte seiner Tassen im Schrank hat dann scheint mir das gerade wie eine überaus verlockenden Aussicht. Also die Aussicht im Anschluss an diese mir bisher unbekannte Prozedur, schließlich weiß ich im Detail nicht wie sie funktioniert, im Kloster meine Ruhe zu finden und nicht mehr stets und ständig mit der ewigen Geilheit und der gleichsam ewigen Taktlosigkeit all der Männer die mir begegnen konfrontiert zu werden.

Wisst Ihr was, Kinder? Manchmal würde ich dem ein oder anderen gerne so richtig eine scheuern. Aber so richtig! „Ruckzuck ist die Fresse dick.“ So wie der gleichnamige Kinofilm im Neunziger-Jahre-Til-Schweiger-Klassiker „Der Bewegte Mann.“ Bums. Und auch wenn es sicher sogar noch ein paar Freaks gibt die das erst richtig geil macht, so wäre das zumindest ein Denkzettel der dem Backpfeifenopfer vielleicht wirklich mal zu denken gibt. Wenn auch nur so lange wie das Auge blau ist oder die Wange rot. Oder je nach Schlagkraft eben auch beides.

Da ich aber nicht zu den Freuden der Handgreiflichkeiten greifen möchte, wähle ich eine Variante die noch länger nachhallt als ein Veilchen oder ein Bluterguss (ist das eigentlich das gleiche?) und berichte Euch an dieser Stelle von einem neuen Spring-ins-Feld, einem typischen Bumsbären, der ums erneute Mal seinesgleichen sucht, einem Suppenkasper im Gruselkabinett, kurzum einem Stechpalmenstecher der dahin gehört wo der Pfeffer wächst und den ich schon längst in die Wüste hätte schicken müssen. Wieso nur warte ich damit immer viel zu lange? Well, some answers can’t be found without getting lost. Ich kriege das schon noch besser hin. Vielleicht schon beim nächsten oder vielleicht auch erst beim übernächsten Mal.

Nun trug es sich also zu, dass ich kürzlich ein abendliches Date hatte und besagter Stechpalmenstecher und ich uns emsig hin und herschrieben wo wir uns denn treffen wollen. Zur Vollständigkeit der Gesamtheit (ist das jetzt eigentlich doppelt gemoppelt? Man, heute, habe ich aber auch viele Fragen!) möchte ich Euch hier nun die Konversation eins zu eins nicht vorenthalten. Aus Gründen des Taktgefühls verschweige ich Namen, Geschlecht und Herkunft, ach nee, Geschlecht hatte ich ja bereits verraten. Aber nun gut. Mit irgendwas muss ich ja auch locken. Et voilà:

Ich: „Tee oder Bier? Die Frage haben wir noch nicht geklärt.“

Er: „Wie Du magst.“
„Eher Bier.“

Ich: „In Ordnung.“
„Gut. Du darfst aussuchen:
Bar du Nord
Zaza Bar
Berglund
Chapeau
Harms & Schacht.“

Er: „Bar du Nord.“

Ich: „Du hast den Rest nicht mal gelesen, stimmt’s?“

Er: „Den Rest der Bars? Nö.“

Ich: „Das meinte ich.“
„Ich wollte Dir lediglich eine Auswahl liefern.“

Er: „Dann gib mir mal ’ne Auswahl von reizenden Klamotten die Du für mich tragen könntest.“

Ich: „Ich geb’ Dir jetzt keine Auswahl von reizenden Klamotten die ich für Dich tragen könnte.

Er: „Gut dann komme ich nicht vorbei.“

Ich: „Hahaha!“
„Was soll ich dazu noch sagen?“
„Wann treffen wir uns?“

Er: „Wenn Du etwas weniger frech bist.“
„Bis dann.“

Ja. Im Ernst. Und tatsächlich auch sein absoluter Ernst. Denn damit war die Unterhaltung beendet. Und ich mir zu schade darauf auch nur in entferntester Art und Weise einzugehen. Irgendwann ist auch mein Ende der Fahnenstange erreicht, vor allem dann wenn es um meine Würde geht. Und gerade im Jahr des Egoismus muss ich mir nicht mehr jeden Schuh anziehen, den mir ein einfältiger Tu-Nicht-Gut unter die Nase hält und ihn mir als Aschenputtels Glaspantoffel verkaufen will.

Aber wenn Ihr denkt, dass das schon das Highlight war, dann wartet auf den krönenden Abschluss der gute fünf Stunden und weit nach Mitternacht auf meinem Smartphone Einzug gehalten hat. Ich präsentiere feierlich seine nachfolgende was-auch-immer-er-sich-dabei-gedacht-hat-Nachricht:

Er: „Habe schon ein wenig Lust auf Dich...“

Ähm, ja. Wie Ihr schon an anderer Stelle gemerkt habt fehlen auch mir manchmal sämtliche Worte und so tat ich das einzige was mir übrig blieb: Ich bin in furchtbar schallendes Gelächter ausgebrochen. Dumm nur, dass ich vor lauter Husten und Prusten kaum mehr einschlafen konnte. Aber dann hat mich doch irgendwann die Müdigkeit in ihren Bann genommen und ich habe nicht nur den vergangenen Tag sondern auch den überkanditelten Penisträger hinter mir gelassen.

Tja, Kinder, so ist das als Single. Man muss sich einiges gefallen lassen. Immer wieder. Wobei, im Grunde genommen muss man, Frau! genau das nicht. Aber dass es immer wieder so weit kommen muss verwundert mich jedes Mal aufs Neue und belehrt mich gleichsam der Tatsache dass man, in diesem Falle wieder einmal ich, nie auslernt.

Aber wie heißt es immer so schön: Bumsfideralala, beim nächsten Mann wird alles anders. Oder so ähnlich. Wobei ich mir nicht sicher bin ob es überhaupt irgendwo so heißt. Aber das ist ja auch nicht weiter wichtig. Denn solange ich ich bleibe und so lebe und handle wie es sich für mich richtig anfühlt, was nicht heißt, dass ich nicht auch sehr sehr verrucht bin, aber eben dann wenn auch ich etwas davon habe, schließlich ist es mein Jahr des Egoismus!, dann fühlt es sich zwar für einen Moment furchtbar demütigend an so behandelt zu werden, aber im nächsten Moment schüttele ich meine heute wunderschönen lockigen Haare und eile mit eben jenem wehendem Haar weiter ins nächste Abenteuer. Und freue mich darauf, dass ich sicher auch irgendwann eines anderen, eines besseren, eines edelmütigeren belehrt werde, summa summarum eines Mannes, der weiß worauf es ankommt und dann sicher auch das bekommt was er sich genauso wünscht wie ich. Was das ist wissen dann jedoch nur er und ich, und mit viel Glück vielleicht noch der Abendwind.

In diesem Sinne: Hang in there, lovers! Yet again. And for even longer. It ain’t over until it’s over. Und ich glaube daran, dass es gut werden kann. Have a very happy tuesday. Enjoy!

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