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Posts mit dem Label "Begegnung" werden angezeigt.

Männerschweiß

Kinder, eins meiner Lieblings-Motti lautet „Es ist immer wieder schön, wenn es schön ist.“ So auch heute im Fahrstuhl. Und zwar aus dem Grund weil es der beste Lachanfall des Tages war. Mit wehendem Haar wartete ich im siebten Stock auf den Aufzug, aber schon als dieser heranrauschte hörte ich von drinnen, dass ich die Fahrt nicht für mich allein würde genießen können. Als ich die Tür öffnete sah ich schnell, dass ich Recht behalten sollte: ein ausladendes rotes Sofa in mehrere Einzelteile zerlegt nahm einen Großteil des Fahrstuhls ein, dazwischen gezwängt ein schüchterner süßer junger Kerl und ein etwas älterer durchaus stattlicher Mann. Nicht unattraktiv. Ich mutmaßte, dass es sich wohl um Vater und Sohn handelte. Sogleich wurde ich fröhlich empfangen mit den Worten „Na, für eine Person ist noch Platz!“ und zwängte mich alsdann zwischen Sofateile, Vater und Sohn. Die Aufzugtüren schlossen sich und es wurde noch ein wenig enger in dem ohnehin schon kleinen Abteil. Wer kennt sie nicht...

Jeden Tag ein Stück vom Glück

Liebe Freunde auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, wir alle wünschen uns mehr Glück, mehr Freude, mehr Liebe, mehr Bestätigung, mehr von allem Guten. Dass wir täglich eine ganze Menge davon haben, können oder wollen wir oft nicht sehen, weil das Schwere, das Schlechte, das Anstrengende, das Schwierige und das Zermürbende leider meist einen viel zu großen Anteil unseres Tages einnimmt. Wegzaubern können wir das alle nicht, das wäre ja auch zu einfach. Und dass es einfach ist, Ihr wisst es, das hat niemand gesagt. Aber ich habe kürzlich von einer fabelhaften Idee gelesen, mit der wir uns jeden Abend vor dem Zubettgehen daran erinnern können, was an dem vergangenen Tag schönes passiert ist: "Verschenke ein großes, verschließbares Glas. Und jede Menge Notizzettel. Der Beschenkte möge im neuen Jahr jeden Tag einen Zettel hineinwerfen, auf dem er (NUR) die schönen Dinge des Tages sammelt. Mal sehen, was am Ende vom Jahr übrig bleibt." Dieser Gedanke wäre doch für jeden von ...

Klischee-Zwangsräumung

Neulich im Aufzug... Zwei Menschen müssen notgedrungen auf engstem Raum mehrere Stockwerke miteinander ausharren. Warum nicht das belanglose Gespräch suchen? Oder auch: WARUM? Wie dem auch sei, heute komme ich wieder einmal nicht drum herum. Ein hagerer, großgewachsener Nachbar in einem roten T-Shirt und schwarzen Trainingshosen, den ich selten zu sehen bekomme, steht mit einem undefinierbaren nassen Beutelchen in der Hand wartend vor dem Fahrstuhl als ich um die Ecke biege. Schon nach einer kurzen Begrüßung scheint ihm die Warterei unangenehm zu werden und er hat das Gefühl mich über den Verbleib unseres Beförderungsmittels aufklären zu müssen: "Der hängt bestimmt irgendwo fest." - "Ah, mmhh." Meine Güte, da kommt er doch schon. Und ja, auch ich bin lieber alleine im Aufzug unterwegs statt dem unausgesprochenen Zwang ausgesetzt zu sein mich unbedint unterhalten zu müssen. In dem Moment öffnet sich die Fahrstuhl-Tür und mein Nachbar mit dem nassen Beutel und ich gr...