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Posts mit dem Label "Zeit" werden angezeigt.

Diebstahl aus Zeitmangel

Kinder, heute habe ich eine Fangfrage an Euch: was macht Ihr wenn ihr im Supermarkt keine Zeit zum Bezahlen habt? Richtig, die Antwort liegt auf der Hand und zum Greifen nah. Aber bevor Ihr sie aussprechen müsst, möchte ich Euch gerne berichten wie andere Scharlatane mit dieser scheinbar ausweglosen Lage umgehen. Gestern Abend stand ich wie so viele andere in der Schlange beim Penny meines Vertrauens und trotz dreier geöffneter Kassen hat es natürlich einen Moment gedauert bis ich dran war. Bereits beim Anstehen fiel mir eine kleine, dunkelhaarige, schmal gebaute, leicht irritiert wirkende Frau mittleren Alters auf, die nervös den Kunden hinter mir fragte, wie viel Uhr es sei. Die Antwort schien sie nur noch nervöser zu machen, ihr fiel fast der Smoothie zu Boden, den sie umständlich zwischen Arm und Hand balancierte. Ich beschloss jedoch mich nicht weiter darum zu kümmern, schließlich kann ich nicht alle retten und auch meine Ware musste ich nun langsam aufs Laufband legen. Als ich g...

Die Insel der Gefühle

Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel. Auf dieser Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort. Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie hing sehr an ihrer Insel. Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um Hilfe. Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn die Liebe: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“ „Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich.“ Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam. „Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?“ „Liebe, ich kann ...

Unvollkommen

In meinen Beziehungen zu Menschen habe ich herausgefunden, dass es auf lange Sicht nicht hilft, so zu tun, als wäre ich jemand, der ich nicht bin. Es hilft nicht, ruhig und freundlich zu tun, wenn ich eigentlich ärgerlich bin und Bedenken habe. Es ist nicht hilfreich so zu tun, als wüsste ich die Antworten, wenn ich sie nicht weiß. Es hilft nicht, den liebevollen Menschen zu spielen, wenn ich im Augenblick eigentlich feindlich gestimmt bin. Es hilft mir nicht, so zu tun, als wäre ich voller Sicherheit, wenn ich eigentlich beängstigt und unsicher bin. Ich habe entdeckt, dass diese Behauptung sogar auf einer sehr einfachen Ebene gültig ist: Es hilft mir nicht so zu tun, als sei ich gesund, wenn ich mich krank fühle. [...] Ich spüre, dass ich den Umständen gerecht werde, wenn ich mir erlaube, so zu sein, wie ich bin. Es ist für mich einfacher geworden, mich als einen entschieden unvollkommenen Menschen zu akzeptieren, der keinesfalls zu jeder Zeit so handelt, wie ich handeln möchte. [...]...