Direkt zum Hauptbereich

Unten Mit

Kinder, in Zeiten in denen Oben Ohne einen neuen, quasi nie dagewesenen Trend darstellen soll, wir erinnern uns an Alicia Keys, Heidi Klum und Sarah Knappik, frage ich mich vermehrt und mit großen Enthusiasmus ob dann auch Unten Mit einen neuen, quasi nie dagewesenen Trend bezeichnen kann? Oder hat das ganze weniger mit Trends als mit Back to Basics zu tun? Und mit dem Wunsch sich auch ohne tauendstündige Anstrengungen wohl in seinem Körper fühlen zu dürfen?
Widmen wir uns also dem durchaus spannenden Thema Unten Mit. Ich muss nicht mehr erklären worum es geht, oder sollte ich es trotzdem tun? Zuallererst möchte ich gerne wieder einmal „Sex and the City“ und meine gute von Herzen liebgewonnene Freundin Samantha Jones zitieren. Und zwar handelt es sich um ein Zitat das nach Jahren in denen Brasilian Bikini Waxing, American Bikini Waxing, Landing Strip Bikini Waxing, Sugaring und dazu Blitz-, Herz- und Pfeilmuster immer publikumstauglicher geworden sind von größter Bedeutung. Soll es doch, so habe ich es interpretiert, den Druck nehmen stets und ständig mit glattrasiertem Venushügel das Haus verlassen zu müssen. Und so sprach sie einst voller Inbrunst: „Smith mag einen vollen Busch.“
Wohlgemerkt Smith Jerrod, das Supermodel, der schönste Mann der Stadt der riesige Leuchttafeln auf dem Times Square in New York ziert. Einer von dem man denken möchte, dass gerade er es darauf anlegt, dass die Frau untenrum auch nicht ein einzelnes störendes (?) Haar mit sich herum trägt.
Wie wichtig ist diese Nachricht nach Jahren, was sage ich, Jahrzehnten in denen Frauen weis gemacht werden sollte, dass sie nur dann als vollwertig attraktiv gelten, wenn untenrum alles schnell erreichbar und in erster Linie keine Störung, keine Irritation, kein Haar vorhanden ist. Ist der Schönheitsdruck nicht schon groß genug als dass wir uns zusätzlich auch erst dann sicher fühlen dürfen WENN UNTEN NICHTS LOS IST DAMIT WAS LOS SEIN KANN? Was geht los da rein? Nur wenn unten ohne und oben mit erfüllt ist kann geknattert werden? Und machen es sich die Männer mit diesem vermeintlichen Anspruch auf Perfektion (???) von Seiten der Frau nicht furchtbar einfach? Und sind meist im Gegenzug nicht großartig bereit sich sonderlich anzustrengen, so dass auch sie für uns attraktiv sind, auch ungefragt und überraschend Dinge zu tun, die sie galant, freundlich, wohlwollend, großzügig, liebevoll, herzlich erscheinen lassen?
Abgesehen davon ist es tatsächlich ungesund sich stets und ständig den Intimbereich glatt zu säbeln. Die Natur hat sich mit Unten Mit nämlich keinen Scherz erlaubt sondern sich sozusagen etwas überlegt, das den Menschen, auch uns Frauen schützen soll. Wie unverfroren zu verlangen unseren Schutz aufzugeben! Die Männer, die diese Forderung stellen sind sicher auch diejenigen, die sagen, dass es ohne Kondom doch viel schöner und nur ohne richtig echt sei, auch wenn keinerlei anderweitiger Schutz vorhanden ist. Prost Mahlzeit. Guten Appetit. Ihr Spinner.
Ist das von vielen Männern vordiktierte wie es untenrum auszusehen hat am Ende ein Machtkampf der Männer gegen uns Frauen weil ihnen im Zuge der Emanzipation eventuell verschiedene Dinge (Macht? Das Alleinstellungsmerkmal des Versorgers? Die Position des Familienoberhauptes? Der Wunsch nach Anerkennung von Seiten der Frau weil er sich mit um den Haushalt kümmert?) genommen wurde was sie nun versuchen wettzumachen indem sie uns diktieren wie wir untenrum auszusehen haben damit sie uns „nehmen können?“ Mit geht nicht? Warum? Weil sie dann ihre Machtstellung nicht deutlich machen können? Und ich gehe noch weiter: Können uns vielleicht nur gestandene, erfolgreiche, in sich ruhende, entspannte, großherzige Männer ein Unten Mit eingestehen, die die nix mehr beweisen müssen, die denen unten mit, unten ohne, unten whatever ganz egal ist und sie es so annehmen wie es sich ihnen in heißen Stunden der Lust offenbart weil es ihnen nicht darum geht eine bestimmte Machtposition den emanzipierten Frauen gegenüber ausüben zu müssen?! Ich weise auch an dieser Stelle, und auch wenn es nur eine Serie ist, noch einmal auf Smith Jerrod hin, ein Typ, dem ganz New York zu Füssen liegt. Der muss niemandem mehr etwas beweisen und hat keine versteckten Machtkompetenzprobleme, er steht zu sich und kann aus diesem Grund auch zu der Frau an seiner Seite und ihrer vollen Weiblichkeit stehen. Und viel mehr noch, er will ihre vollkommene Weiblichkeit unverschnörkelt genießen.
Ich kannte da mal einen Typen, Ende 30, auf dem Sprung zur 40, auf den ersten Blick, nennen wir es den ersten Schrieb, der perfekte Mann, der alles das mitbrachte was ich mir bei einem Mann wünschte. Wir trafen uns oft und regelmäßig und wie es so ist im Leben merkt man meist erst im Laufe der Zeit ob etwas wirklich passt oder nicht. Ich hätte allerdings schon vorher stutzig werden müssen, im wahrsten Sinne des Wortes, nur hatte ich dazu, auch im wahrsten Sinne des Wortes, zu Beginn nicht die Möglichkeit, denn wie soll man stutzig werden wenn es nichts zu stutzen gibt? Ganz genau. Irgendwann erzählte er mir nämlich, dass er sich seit er 15 Jahre alt ist jeden zweiten Tag die Schamhaare rasiert. Äh, ja. Äh, ich meine: Warum?
Ich sage mal so, als Teenager probiert man ja viel aus, manchmal übertreibt man auch mal ein bisschen, aber dazu ist die Zeit ja auch da. Und dann findet man irgendwann heraus wer man ist und wird erwachsen. Dieser Kerl war in seiner Teenagerzeit stecken geblieben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit allem drum und dran. Ein Märchenprinz auf dem Papier. Ein Waschlappen im echten Leben. Ich hatte ihn schon zu Beginn damit aufgezogen ein Mädchen zu sein. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich wieder einmal, wenngleich es nur ein Scherz war, Recht behalten sollte. Und ich hätte all das am nicht vorhandenen Unten Mit weitaus früher erkennen können. Denn kein gestandener Mann hat solche Probleme mit seinem Unten Mit, dass er es jeden zweiten Tag entfernen muss. Nothing left to say.
Aber hey, was ist das Leben schon wenn nicht ein aufregendes Abenteuer.
Halten wir nun jedoch unbedingt das Folgende fest: Natürlich kann jeder mit seinem Dingeliding machen was er oder sie möchte. Aber ich denke, dass durchaus auch einmal kritisch hinterfragt werden darf warum wir das eigentlich tun, meinen tun zu müssen, uns diktieren lassen es tun zu müssen und warum es oft einer ungeheuren Abwertung gleichkommt, es vielleicht sogar von Seiten des Mannes eine tatsächliche Abwertung darstellt, wenn eine Frau Unten Mit des Weges kommt. Und ob es tatsächlich mit der Machtverschiebung durch die Emanzipation zu tun haben könnte, weil Männer meinen sich ein letztes Areal geschaffen zu haben in denen sie glauben sie hätten den Frauen gegenüber die Hosen an oder das Diktatheft in der Hand. Ein Areal in dem sie sich zu fügen hat, weil kaum ein Ort mehr dafür übrig bleibt. Und das war früher schließlich anders. Und auch wenn die Evolution große Fortschritte gemacht hat und sicher immer machen wird, so gibt es doch Dinge die fest verankert sind. Von denen es sich aber zu lösen gilt, denn ganz ehrlich, Männer: Wenn Ihr Sex haben könnt, dann nehmt ihn. Und was zur Hölle macht ein schönes gepflegtes Unten Mit für Euch so anstrengend dass Ihr meint dazu Ansprüche stellen zu müssen geschweige denn die Frau in ihrer Weiblichkeit abzuwerten?! Darüber lohnt es sich sicher einmal in Ruhe bei einer Tasse Tee nachzudenken. Es mit einem Therapeuten zu besprechen. Oder es einfach hinzunehmen wie es ist.
Und ganz zum Schluss frage ich mich jetzt schon welcher Promi Unten Mit als nächstes zum neuen, quasi nie dagewesenen Trend proklamiert. Ich tippe jetzt einfach mal auf Drew Barrymore, Barbara Schöneberger oder Susan Atwell. Und ich grüße Smith Jerrod an dieser Stelle.
In diesem Sinne: Pro Weiblichkeit. Pro Busen. Pro Po. Make sure to treat a woman the way she deserves it. You should be able to do that with much more passion. Happy wednesday, lovers. Enjoy the night.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Mittendrin statt nur dabei - Meine wilde Party-Nacht mit den Promis

Kinder, es gibt Momente im Leben, die muss man einfach noch mal Revue passieren lassen. Weil sie einmalig waren, beeindruckend, belustigend, merkwürdig, spannend, aufregend, oder sogar alles zusammen. Daher möchte ich Euch heute noch einmal mitnehmen zur Movie meets Media Party in Berlin und wünsche Euch viel Spaß bei diesem herrlichen Rückblick! Es ist ein absolutes Mega-Highlight: ich habe Karten für die Movie meets Media Party anlässlich der Berlinale in unserer Hauptstadt gewonnen und ich kann mein Glück kaum glauben. Aber ehe ich mich versehe und noch länger darüber nachdenken kann, was für ein Glück ich hatte, sitze ich auch schon im Bus und brause mit wehendem Haar gen Berlin. Im Hotel angekommen bleiben mir noch gute drei Stunden um mich auf den abendlichen Event der Spitzenklasse vorzubereiten, und die Zeit will gut genutzt werden. Schließlich will ich den Promis in nichts nachstehen. Und so verwende ich unzählige Minuten und ganz viel Hingabe darauf, ebenfalls wie ein Prom

Ich will Single sein - aber mit Dir zusammen

Liebe Romantiker, liebe Querdenker, liebe Anders-Macher, heute möchte ich mich nicht selbst mit Ruhm bekleckern, sondern einen fabelhaften Artikel aus der kanadischen Huffington Post von der Bloggerin Isabelle Tessier mit Euch teilen. Ins Deutsche übersetzt wurde er von Franca Lavinia Meyerhöfer. Ich persönlich habe mich sofort darin wiedergefunden und mich gleich mit dem Geschriebenen identifizieren können. Wer weiß wie es Euch geht. Ich wünsche Euch eine Lektüre, die Euch zum Schmunzeln bringt und Eure Gedanken schweifen lässt. Enjoy, lovers! Have a very good tuesday night. http://www.huffingtonpost.de/isabelle-teissier/ich-will-single-sein-aber-mit-dir-zusammen_b_7832566.html

Auf ein Glas Spaß-Wein

Liebe Festgenossen, wer sucht ihn nicht? Einen herrlichen, wohlschmeckenden Tropfen Wein zu einem guten Preis, der einfach immer passt? Nun, ich habe ihn gefunden und ich stelle ihn Euch gerne vor. Warum ich auf diesen Wein aufmerksam geworden bin? Zum ersten habe ich von Natur aus immer ein offenes Auge für das was um mich herum passiert, weiterhin interessiere ich mich ausserordentlich für guten Wein zu angemessenen Preisen und last but not least lese ich ausgesprochen gerne die Produktbeschreibung auf dem Flaschen-Etikett. Gerade kürzlich fand ich also den Wein, den ich Euch heute vorstellen möchte. Pont Chalet Cinsault Rosé. Interessiert drehte ich bei Edeka am Regal stehend die Flasche um und inspizierte die gedruckten Informationen. Als meine Augen mit amüsiertem Schreck während meiner Lektüre auf dem Begriff "ein absoluter Spaß-Wein" hängenblieben und ich kurz aber heftig husten und prusten musste, habe ich mir gedacht, dass ich die dekadente Dreistigkeit der Schreiber