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Der durstige Trinker

Freunde, es geschehen ja immer wieder Dinge, die uns zum Kopfschütteln bringen. So auch vor kurzem, als ich im Supermarkt meines Vertrauens in Winterhude noch schnell ein paar Dinge einkaufen ging. Schon beim Betreten des Geschäftes entdeckte ich einen meiner ziemlich kauzigen Nachbarn. Wann immer ich ihn im Fahrstuhl treffe, riecht er nicht nur nach einem gut ausgestatteten Schnapsladen, sondern hat auch diverse Flaschen für den Müll dabei, die das Offensichtliche gleichsam unterstreichen. Ich versuche dann immer sieben Stockwerke lang die Luft anzuhalten. Manchmal schaffe ich das leider nicht. Auch an jenem Tag im Supermarkt prüfte mein Nachbar nicht nur ausführlich die aktuellen Angebote im Alkoholregal, sondern befüllte auch seinen Einkaufswagen mit einer äußerst großzügigen Anzahl an Wein und Spirituosen. Nun gut, es war Freitag, das Wochenende stand vor der Tür, da muss man sich schon mal warm trinken. An der Kasse beobachtete ich teils amüsiert, teils leicht verstört, wie mein durstiger Nachbar eine nicht enden wollende Flut an Flaschen auf das Laufband beförderte und anschließend seinen Einkaufswagen wieder damit befüllte. Beim Bezahlen ging ihm dann scheinbar auf, dass er doch relativ viel eingekauft hatte und nun irgendwie ein Problem mit dem Tragen haben würde. Doch im Handumdrehen löste er auch diese Herausforderung und teilte der Kassiererin mit, dass er den Einkaufswagen ausleihen müsste um seine Sachen nach Hause zu transportieren. Herrlich! Da ich erst ein paar Kunden nach ihm an der Reihe war, konnte ich anschließend auf dem Nachhauseweg gemütlichen Schrittes verfolgen wie er sich mit dem Wagen abmühte. Er brauchte ziemlich lange. Darum musste auch ich meine Geschwindigkeit drosseln, schließlich wollte ich unbedingt sehen was er bei uns im Haus mit dem Wagen machen würde. Dank perfektem Timing kam ich genau in dem Moment in den Hausflur, als auch mein trinkfreudiger Nachbar auf einen der Fahrstühle wartete. Als er mich hereinkommen sah, versuchte er noch irgendwie seinen prallgefüllten Einkaufswagen mit seinen alkoholischen Habseligkeiten hinter sich zu verstecken, aber es erübrigt sich wohl zu sagen, dass das nicht so richtig gut funktionierte. Er wirkte tatsächlich ein wenig peinlich berührt. Aber ganz ehrlich, mitten in busy Winterhude mit einem ausgeliehenen Einkaufswagen aus dem Supermarkt, der bis auf zwei Packungen Toastbrot lediglich mit Schnaps und Wein befüllt ist, im Hausflur zu stehen und auf den Fahrstuhl zu warten, kommt bei uns tatsächlich nicht so oft vor. Während ich nach meiner Post schaute, konnte ich dann noch beobachten, wie mein trinklustiger Nachbar sich mit dem Wagen in den Fahrstuhl zwängte, was auch erst beim dritten Anlauf so richtig gut klappte. Als sich endlich die Tür hinter ihm schloss, waren wir wahrscheinlich beide froh: er darüber, dass er endlich meinen Blicken entfliehen konnte und es schon fast bis in seine Wohnung geschafft hatte. Und ich darüber, dass ich heute nicht mit ihm zusammen in einem Fahrstuhl fahren musste. Bleibt die Frage wie lange seine Vorräte gehalten haben, aber seinem Konsum nach zu urteilen, hat er den Wagen wahrscheinlich nicht nur zurück gebracht, sondern anschließend gleich noch mal ausleihen müssen. Have a good night, lovers!

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