Freunde, ernsthaft, wirklich richtig ernsthaft, müssen wir uns jetzt tatsächlich in den sozialen Netzwerken darüber streiten WARUM wir traurig, mitgenommen, betroffen, schockiert, berührt, angsterfüllt, bewegt, zornig, wütend oder wie gelähmt sind aufgrund der aktuellen Ereignisse unweit unserer Haustüren? Sollte es uns nicht freistehen zu fühlen wie wir fühlen ohne uns gleichzeitig schlecht zu fühlen, weil wir nicht für alle schlimmen Dinge, die passieren, den gleichen tiefen Schock empfinden? Einfach weil uns manche Dinge aus verschiedenen Gründen mehr treffen als andere? Wir entscheiden nicht absichtlich darüber, was uns tief erschüttert und berührt. Es geschieht in unserem Unterbewusstsein. So viele setzen sich gerade öffentlich für Religions- und Meinungsfreiheit ein, wir sollten nicht vergessen, dass es auch eine Gefühlsfreiheit gibt. Und vielleicht ist es die ehrlichste Freiheit, die existiert, weil sie echt ist und weil sie von tief innen kommt. Religionen und Meinungen kann man uns dagegen viel leichter aufzwingen oder wir können sie übergestülpt bekommen, weil wir gerade vielleicht zu müde oder zu erschöpft sind, um uns eine eigene Meinung zu bilden.
Gefühle sind echt.
Wem steht es also zu uns zu kritisieren, wenn wir bei Facebook unser Profilbild in den Farben der französischen Nationalflagge einfärben weil wir nicht gleichzeitig auch die Farben der Landesflagge des Libanon benutzen um unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme auszudrücken? Warum dürfen wir nicht "Pray for Paris" schreiben ohne gleichzeitig auch "Pray for Beirut" zu schreiben? Ehrlich, macht uns DAS zu schlechten Menschen? Bleibt es uns nicht selber überlassen wie wir unser Profilbild gestalten und, primär noch, unsere eigenen Gefühle ausdrücken? Nichts daran heißt, dass Attentate und Anschläge in einer Stadt weniger schlimm sind als Attentate und Anschläge in einer anderen Stadt. Nur dass wir uns nicht falsch verstehen und Ihr bereits dabei seid den nächsten Strick zu drehen.
Wenn mich jedoch ein Erlebnis mehr mitnimmt als ein anderes, dann ist es mein Recht, genau so zu empfinden wie ich es tue.
Durch schöne Erinnerungen an besondere Ereignisse, die man vielleicht auch noch mit besonderen Menschen geteilt hat, entstehen positive Gefühle. Viele von uns waren schon in Paris, ich war bereits drei Mal dort, und jeder einzelne Aufenthalt war etwas ganz besonderes und hat seine eigene, erinnerungsträchtige Geschichte. Ich denke gerne an Paris zurück und habe viele dieser Erinnerungen fest in meinem Herzen gespeichert. Ich kenne Menschen, die dort leben und habe Kontakt zu ihnen. Dadurch habe ich manchmal sogar ein klein wenig das Gefühl, dass ich ein bisschen näher dran und dabei bin, wenn sie etwas unternehmen und die Bilder davon auf Facebook posten.
Paris ist eine der größten und bedeutensten Hauptstädte der westlichen Welt und steht, wie wir es in den letzten Tagen schon so oft in den Nachrichten gehört haben, für Lebensfreude und Liebe. Joie de Vivre. L'Amour. Toujours.
In Beirut war ich noch nie. Ich habe keinerlei Erinnerungen, die ich mit dieser Stadt in Verbindung bringen könnte und ich habe keinerlei Verbindungen zum Libanon.
Deswegen bin ich kein schlechter Mensch. Und ich bin auch kein schlechter Mensch, weil mich die Anschläge in Paris auf eine andere Weise bewegen als die Anschläge in Beirut. Für meine Gefühle kann ich nichts und ich bin niemanden Rechenschaft darüber schuldig, warum ich empfinde wie ich empfinde.
All die schrecklichen Dinge, die gerade um uns herum passieren, sind grausam. AUSNAHMSLOS.
Es hinterlässt sicherlich bei vielen von uns eine unendliche Machtlosigkeit und gleichzeitig den starken Willen den Kampf gegen die Angst und gegen den Terror aufzunehmen und sich nicht kleinkriegen zu lassen.
Aber die Angst kommt näher. All die dramatischen, tragischen Dinge, die in Syrien, im Libanon, in Afghanistan passieren, sind für viele von uns immer noch ein Stück weiter weg. Auch das heißt nicht, dass sie weniger schlimm sind, aber wenn wir beispielsweise so viele Flüchtlinge wie möglich aufnehmen, ihnen Unterkunft, Kleidung, Asyl geben, dann haben wir immer noch das Gefühl, dass wir zumindest ein bisschen helfen können, dass wir nicht ganz so machtlos sind. Wenn sich Selbstmordattentäter auf belebten Plätzen in die Luft sprengen oder bewaffnete Massenmörder uns in Restaurants, Cafés oder Nachtclubs mit Maschinengewehren wahllos erschiessen, können wir nichts mehr unternehmen. Und wenn genau das in einer Stadt passiert, die unsere eigene sein könnte, in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes, die Stadt, die weltweit jährlich die meisten Touristen und Besucher anlockt, die Stadt der Liebe, dann darf uns das genau da treffen, wo es uns getroffen hat. Mitten ins Herz.
Und dafür müssen wir uns nicht entschuldigen. Und es muss auch kein Machtkampf in den sozialen Netzwerken darüber entstehen, dass wir fühlen wie wir fühlen. Viele von uns sind Deutsche, Frankreich ist unser Nachbarland. Wir dürfen unseren Nachbarn nahe stehen und unsere Anteilnahme zeigen, daran ist nichts falsch.
Der Terror ist in den vergangenen Tagen so viel näher an uns heran gerückt, dass uns das unendlich bewegt und erschüttert. Vielleicht sogar bis in die Grundfesten. Unsere Nachbarn wurden schwer verwundet, die Trauer und der Schock sitzen immer noch tief. Warum also dürfen wir mit unseren Profilbildern nicht machen was wir wollen ohne gleich die nächste Diskussion loszutreten? Ehrlich, ist gerade nicht schon genug los?
Ich persönlich habe mein Profilbild nicht geändert, das sagt jedoch nichts über meinen aktuellen Gefühlszustand zu der dramatischen Lage aus. Wir sollten froh sein, dass in unserem Land so viele Menschen leben, die Zugang zu ihren Gefühlen haben und diese, und sei es durch Ändern ihres Profilbildes, auch zeigen können. Jeder Mensch empfindet anders. Und jeder Mensch trauert auf seine Weise. Machen wir es uns nicht zur Aufgabe die Trauer der anderen zu bewerten. Beobachten wir lieber das was gerade mit unserer Welt und unserem Sicherheitsgefüge passiert und steuern wir rechtzeitg dagegen in der Hoffnung, dass nicht noch mehr unbegreifbare, schreckliche Dinge passieren. Denn wir alle, wir alle, die wir als Menschen auf dieser Welt leben, haben nicht nur das Recht auf unsere eigene Weise Trauer und Betroffenheit zu empfinden, das Recht auf Gefühlsfreiheit in allen Belangen des Herzen, sondern wir alle haben auch das Recht auf ein gutes Leben und das Recht darauf glücklich zu sein.
In diesem Sinne: have a very happy wednesday night, lovers. Enjoy!
Gefühle sind echt.
Wem steht es also zu uns zu kritisieren, wenn wir bei Facebook unser Profilbild in den Farben der französischen Nationalflagge einfärben weil wir nicht gleichzeitig auch die Farben der Landesflagge des Libanon benutzen um unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme auszudrücken? Warum dürfen wir nicht "Pray for Paris" schreiben ohne gleichzeitig auch "Pray for Beirut" zu schreiben? Ehrlich, macht uns DAS zu schlechten Menschen? Bleibt es uns nicht selber überlassen wie wir unser Profilbild gestalten und, primär noch, unsere eigenen Gefühle ausdrücken? Nichts daran heißt, dass Attentate und Anschläge in einer Stadt weniger schlimm sind als Attentate und Anschläge in einer anderen Stadt. Nur dass wir uns nicht falsch verstehen und Ihr bereits dabei seid den nächsten Strick zu drehen.
Wenn mich jedoch ein Erlebnis mehr mitnimmt als ein anderes, dann ist es mein Recht, genau so zu empfinden wie ich es tue.
Durch schöne Erinnerungen an besondere Ereignisse, die man vielleicht auch noch mit besonderen Menschen geteilt hat, entstehen positive Gefühle. Viele von uns waren schon in Paris, ich war bereits drei Mal dort, und jeder einzelne Aufenthalt war etwas ganz besonderes und hat seine eigene, erinnerungsträchtige Geschichte. Ich denke gerne an Paris zurück und habe viele dieser Erinnerungen fest in meinem Herzen gespeichert. Ich kenne Menschen, die dort leben und habe Kontakt zu ihnen. Dadurch habe ich manchmal sogar ein klein wenig das Gefühl, dass ich ein bisschen näher dran und dabei bin, wenn sie etwas unternehmen und die Bilder davon auf Facebook posten.
Paris ist eine der größten und bedeutensten Hauptstädte der westlichen Welt und steht, wie wir es in den letzten Tagen schon so oft in den Nachrichten gehört haben, für Lebensfreude und Liebe. Joie de Vivre. L'Amour. Toujours.
In Beirut war ich noch nie. Ich habe keinerlei Erinnerungen, die ich mit dieser Stadt in Verbindung bringen könnte und ich habe keinerlei Verbindungen zum Libanon.
Deswegen bin ich kein schlechter Mensch. Und ich bin auch kein schlechter Mensch, weil mich die Anschläge in Paris auf eine andere Weise bewegen als die Anschläge in Beirut. Für meine Gefühle kann ich nichts und ich bin niemanden Rechenschaft darüber schuldig, warum ich empfinde wie ich empfinde.
All die schrecklichen Dinge, die gerade um uns herum passieren, sind grausam. AUSNAHMSLOS.
Es hinterlässt sicherlich bei vielen von uns eine unendliche Machtlosigkeit und gleichzeitig den starken Willen den Kampf gegen die Angst und gegen den Terror aufzunehmen und sich nicht kleinkriegen zu lassen.
Aber die Angst kommt näher. All die dramatischen, tragischen Dinge, die in Syrien, im Libanon, in Afghanistan passieren, sind für viele von uns immer noch ein Stück weiter weg. Auch das heißt nicht, dass sie weniger schlimm sind, aber wenn wir beispielsweise so viele Flüchtlinge wie möglich aufnehmen, ihnen Unterkunft, Kleidung, Asyl geben, dann haben wir immer noch das Gefühl, dass wir zumindest ein bisschen helfen können, dass wir nicht ganz so machtlos sind. Wenn sich Selbstmordattentäter auf belebten Plätzen in die Luft sprengen oder bewaffnete Massenmörder uns in Restaurants, Cafés oder Nachtclubs mit Maschinengewehren wahllos erschiessen, können wir nichts mehr unternehmen. Und wenn genau das in einer Stadt passiert, die unsere eigene sein könnte, in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes, die Stadt, die weltweit jährlich die meisten Touristen und Besucher anlockt, die Stadt der Liebe, dann darf uns das genau da treffen, wo es uns getroffen hat. Mitten ins Herz.
Und dafür müssen wir uns nicht entschuldigen. Und es muss auch kein Machtkampf in den sozialen Netzwerken darüber entstehen, dass wir fühlen wie wir fühlen. Viele von uns sind Deutsche, Frankreich ist unser Nachbarland. Wir dürfen unseren Nachbarn nahe stehen und unsere Anteilnahme zeigen, daran ist nichts falsch.
Der Terror ist in den vergangenen Tagen so viel näher an uns heran gerückt, dass uns das unendlich bewegt und erschüttert. Vielleicht sogar bis in die Grundfesten. Unsere Nachbarn wurden schwer verwundet, die Trauer und der Schock sitzen immer noch tief. Warum also dürfen wir mit unseren Profilbildern nicht machen was wir wollen ohne gleich die nächste Diskussion loszutreten? Ehrlich, ist gerade nicht schon genug los?
Ich persönlich habe mein Profilbild nicht geändert, das sagt jedoch nichts über meinen aktuellen Gefühlszustand zu der dramatischen Lage aus. Wir sollten froh sein, dass in unserem Land so viele Menschen leben, die Zugang zu ihren Gefühlen haben und diese, und sei es durch Ändern ihres Profilbildes, auch zeigen können. Jeder Mensch empfindet anders. Und jeder Mensch trauert auf seine Weise. Machen wir es uns nicht zur Aufgabe die Trauer der anderen zu bewerten. Beobachten wir lieber das was gerade mit unserer Welt und unserem Sicherheitsgefüge passiert und steuern wir rechtzeitg dagegen in der Hoffnung, dass nicht noch mehr unbegreifbare, schreckliche Dinge passieren. Denn wir alle, wir alle, die wir als Menschen auf dieser Welt leben, haben nicht nur das Recht auf unsere eigene Weise Trauer und Betroffenheit zu empfinden, das Recht auf Gefühlsfreiheit in allen Belangen des Herzen, sondern wir alle haben auch das Recht auf ein gutes Leben und das Recht darauf glücklich zu sein.
In diesem Sinne: have a very happy wednesday night, lovers. Enjoy!
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