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Valentin und Renate

Kinder, endlich ist es ist wieder so weit: Endlich ist wieder Valentinstag! Unser aller Lieblingsfeiertag, der er doch eigentlich gar nicht ist, verlangt von allen Liebenden, allen Verliebten, allen Leider-Nicht-Verliebten, allen Pärchen, allen Singles und allen anderen die eigentlich überhaupt gar kein Interesse an diesem Firlefanz haben einiges ab. Von Singles meist gehasst, von Paaren eventuell heißgeliebt, wobei, eigentlich wahrscheinlich nur von den jeweiligen Frauen in freudiger Erwartung auf einen offiziellen Blumen- und-Geschenke-Tag, Geburtstag ist schließlich nur einmal im Jahr, bleibt die Frage wie man ihn denn nun eigentlich gut übersteht, den Valentinstag?!

Es jemandem recht zu machen versuchen an diesem Tag der lieben Liebenden sicher viele, aber ist das denn überhaupt möglich? Wie viele Frauen behaupten, dass ihnen der Valentinstag eigentlich, also EIGENTLICH, egal sei, aber wenn der Partner dann abends doch nicht mit einem kleinen, lieber noch mit einem großen Strauß Blumen, viel lieber noch mit einem Dutzend roter langstieliger Rosen und am liebsten auch noch mit einem funkelnden Diamantring von Tiffany’s vor der Tür steht, dann, ja, dann hat er auf jeden Fall etwas falsch gemacht.

Die armen Männer! Schon am Morgen werden sie schweißgebadet aufwachen mit dem Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben bis ihnen einfällt, dass sie noch bis zum Abend Zeit haben die unvermeidlichen Blumen, lieber noch die guten roten Rosen für ihre Partnerin zu kaufen. Wie sie sich wohl den Tag über daran erinnern? Mit Post-it’s? Mit Kugelschreiber oder gar Edding mit dem sie sich auf die Hand einen Reminder malen? Mit einem Timer im Handy der sie an den Blumenkauf in der Mittagspause erinnern soll? Oder ruft gar ihre Liebste öfter als sonst an um sie damit subtil aber eventuell auch effektiv auf diesen wichtigen Tag aufmerksam zu machen und um dem Mann somit in Erinnerung zu rufen was für ein wichtiger Tag heute ist und was es heute auf jeden Fall zu besorgen gilt?

Wir wissen es nicht. Aber ich gehe davon aus, dass jeder seine ganz eigene wirkungsvolle Taktik hat.

Und es scheint zu funktionieren! Wie viele Männer habe ich heute mit Blumen gesehen! Und das bereits zur Morgenstunde. Vielleicht hatten sie Angst, dass sie die Rosen doch noch vergessen und haben sie bereits auf dem Weg zur Arbeit gekauft. Aber wirklich, es waren sehr viele Männer mit in den verschiedensten Papieren eingepackten Blumen unterwegs. Und so einige Frauen mit Herzballons, kleinen und großen in Geschenkpapier verpackten Päckchen und tatsächlich auch Kuscheltieren. Und das über den ganzen Tag verteilt. Eben im Bus hatte ich schon Panik, dass irgendein tobender Hund einen der kunstvollen Ballons in Herzform zum Platzen bringt, oder jemand eine Nadel zückt um einen der Ballons heimlich zerplatzen zu lassen, aber so weit ich sehen konnte ist alles heil geblieben. Ob das nun Geschenke waren, die die Damen erhalten hatten oder ob es Geschenke waren auf die sich ihre lieben Liebenden zu Hause würden freuen können, manche Rätsel werden ungelöst bleiben. Zumindest für mich an dieser Stelle, denn ich habe heute anderes im Sinn.

Während es den Mädels augenscheinlich ziemlich viel Spaß macht ihren Partnern eine Freude zu bereiten ist es für die Männer jedoch von großer Bedeutung, dass sie diesen Feiertag, der ja nun keiner ist, auf gar keinen Fall verpassen! Wenn die Herren sich richtig ins Zeug und sogar noch einen drauflegen wollen laden sie ihre Herzdame vielleicht sogar ins Restaurant zu einem romantischen Candlelight-Dinner ein. Aber auch da können sie natürlich gehörig daneben liegen und einiges falsch machen, denn wenn das erwählte Etablissement der Dame nicht gefällt, dann ist schlechte Stimmung trotz Love in the Air vorprogrammiert und Mann kann sich leider nicht wie erhofft auf ein süßes Dessert freuen, das, wie es bei meinem liebsten Nachbarn dem besten Bachelor aller Zeiten Paul Janke der Fall war, nicht im Restaurant, sondern im Bett serviert wird.

Bleibt die Frage ob man es am Valentinstag überhaupt jemandem recht machen kann? Und die Frage wie die Nicht-Verliebten und die Singles nun eigentlich mit diesem Tag der Über-Romantik an allen Ecken und Enden umgehen ohne dabei in allzu große Traurigkeit, Einsamkeit oder gar Depressionen zu verfallen?

Nun, ich für meinen Teil hatte die Möglichkeit am Gewinnspiel von Ex-Bachelor „Hallo Mädelth“ Leonard Freier teilzunehmen und mit dem geilsten Re-Tweet seines Fotos bei Instagram einen persönlich von ihm verschickten Blumenstrauß zu gewinnen. Oder ich hätte die Möglichkeit nutzen und nach Köln fahren können um den schönsten Bachelor aller Zeiten Sebastian Pannek zu fragen ob wir das Ende der aktuellen Staffel mit Zustimmung vom RTL neu verfilmen wollen und er mir seine allerletzte Rose vor einem glühenden Sonnenuntergang gibt, primär aber aus dem Grund, damit ich am Valentinstag überhaupt von irgendjemandem Blumen bekomme und das ganze dann zusätzlich noch publikumswirksam vermarktet wird, vielleicht würde ich da ja als Bachelorette entdeckt werden. Oder ich hätte die Möglichkeit gehabt und nachschauen können ob Paul Janke irgendwo in Hamburg in einer der vielen Einkaufspassagen der Stadt mal wieder als Special Valentines Day Guest Rote Rosen verteilt. Dann hätte ich mir zumindest den albernen Re-Tweet und die Reise nach Köln gespart. Und nach einer Tasse Zucker hätte ich da vor Ort auch gleich fragen können.

Mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen wäre natürlich toll gewesen, entschieden habe ich mir allerdings für eine ganz andere, sozusagen die vierte Variante. Ich habe die freie Zeit die ich hatte mit mir selbst verbracht. Und es war fabelhaft.

Beim Mittagessen habe ich Renate getroffen. Ihr kennt sie nicht? Nun, ich kenne Renate auch nicht. Aber im Bistro kannten scheinbar alle Renate. Denn ob Kellner oder Gast, ein jeder ging vorbei und grüßte „Hallo Renate! Wie geht’s Dir?“

Auch Renate saß allein beim Mittagessen und es hatte auch bei ihr nicht den geringsten Anschein als ob sie das stören würde. In aller Seelenruhe aß sie ihr Zanderfilet mit Bratkartoffeln und Salatbeilage und genehmigte sich dazu ein schönes großes frischgezapftes Bier. Kein Partner, keine Ehemann, kein Freund, keiner der sie maßregeln könnte schon zum Mittagessen ein großes Bier zu trinken, der sie vielleicht überzeugen wollen würde doch lieber nur den Antipasti-Teller zu nehmen statt dieser sattmachenden Hauptmahlzeit, keiner der ihr ein Gespräch aufschwatzen wollte obwohl ihr eigentlich nur nach in Ruhe Mittagessen und einfach mal nicht reden war.

Renate und ich nickten uns als sie sich später auf den Weg machte kaum merklich zu. Wir verstanden uns. Auch ohne Worte. Das kann so viel wert sein. Genauso wie in Ruhe Mittag zu essen. Und statt Geplauder nach dem Gaumenschmaus noch ein wenig im aktuellen Lieblingsbuch zu lesen und das kühle Blonde zu genießen. Oder den Mittagswein, der im Übrigen dringend gerettet werden muss.

Die Frage die auch hiernach natürlich offen bleibt, ist die ob ich irgendwann später in meinem Leben auch weiterhin alleine in einem Bistro sitzen werde in dem mich jeder begrüßt „Hallo Charlotte! Wie geht’s Dir?“ und jeder meinen Namen kennt und ob ich damit auch weiterhin so glücklich und zufrieden sein werde wie jetzt gerade und wie aktuell auch Renate. Doch auch dieses Rätsel werde ich heute nicht lösen können. Aber nicht weil ich anderes im Sinn habe sondern aus einem ganz anderen Grund: You never know what happens next! In diesem Sinne: Stay open. Lightning could strike. Always and anytime, liebe Liebenden! Have a very happy Valentine’s Day, lovers! Enjoy.

Und bevor Ihr mich falsch versteht: Ich sage nicht, dass eine Partnerschaft nicht auch ganz fabelhaft und erfüllend sein kann. Ich möchte lediglich deutlich machen, dass man auch als Single eine gute Zeit haben und sich amüsieren kann. Und wenn einem niemand Blumen schenkt, dann kauft man sich eben selbst welche. Blühen tun sie mindestens genauso schön!

Oh, und by the way: Auch Klaus J. Behrendt alias Max Ballauf vom Tatort Köln war da. Ob der Renate auch kannte, habe ich nicht mitbekommen, aber auch wenn der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler sicher nur zu Gast in der Hansestadt war gehe ich trotzdem schwer davon aus. Wenn das keine Aussichten sind, Kinder, dann weiß ich es auch nicht! Enjoy each and every day, lovers. Always.

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