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Gleicher Sex für Alle

Kinder, es ist wieder einmal so weit. Ich als bekennende Sex-Freundin muss heute die folgenschweren Worte aussprechen: mir reicht’s. Wie konnte das passieren? fragen sich die einen. Wie konnte sie so lange ruhig bleiben? fragen sich die anderen.

In Zeiten in denen viel zu vieles nur noch lapidar oder aber unter dem Deckmantel der illustren Unbekümmertheit abgehandelt wird, frei nach dem Motto: Sex für alle, Orgasmen für Männer, hätte ich längst Grund zum Explodieren gehabt. Aber da ich mich selbst als relativ friedfertig erachte habe ich einfach noch mal einen Moment gewartet. Oder in anderen Worten: viel zu lange.

Sicherlich kann man die folgende Abhandlung auch wie Guido Maria Kretschmer betrachten und sie in den wenigen kurzen Worten erklären: „Man muss natürlich wissen was man leckt und was man nicht leckt.“

So kurz, so gut.

Allerdings, so sage ich Euch, liegt der Hase da etwas tiefer im Pfeffer begraben als ein schwuler Modedesigner es in aller Kürze und dabei dennoch herrlich amüsant abfassen kann. Denn was, so frage ich provokant in den Raum hinein, weiß ein schwuler Mann tatsächlich von einem Frauenkörper? Wenn schon die meisten Hetero-Männer, uuuhhhhh, ich höre sie schon ketzerisch aufschreien, und wisst Ihr was?!, es ist mir egal!!, wenig bis nicht ganz so viel von der Weiblichkeit und den Tücken und Tricks der Sexualität der Frau wissen, wie soll es dann ein schwuler Mann wissen können der sich ja vergleichsweise noch viel seltener mit der weiblichen Anatomie beschäftigt hat. Und dennoch, so scheint es mir, ist Guido hier einem interessanten Phänomen der deutschen Gesellschaft auf der Spur.

Männer. Sperma-verliebt, Schwanz-verliebt, selbstverliebt. Was haben wir für ein Glück wenn da irgendwo überhaupt noch ein freies Plätzchen für uns bleibt. Denn vor lauter Sperma-Geilheit, Schwanz-Besessenheit und Selbstverliebtheit bleibt meist kaum noch Zeit für uns Frauen. Außer wenn wir für sie kochen. Wenn aber doch, oh, ich sage es Euch, dann aber auch wirklich nur, wenn wir genauso verliebt in ihr unfassbar geiles Sperma, ihren großen, festen, harten, pulsierenden, riesigen Schwanz und natürlich auch in sie sind. Letzteres ist allerdings ganz schön tückisch, denn wenn es so sein sollte, Gott bewahre, dürfen wir das niemals offen zugeben weil wir dann Gefahr laufen die Adonis-gleichen Kreaturen mit unseren, Achtung, böses Wort, Jungs: Gefühlen!, in ihre selbstkreierte Enge zu treiben.

Ich erinnere mich nur allzu gerne an meinen einstigen Knutschfreund. Wenn Du das liest: liebe Grüße, Schätzchen! Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen! Nach unserem ersten Date sagte er mir das folgende: „Wir können uns gerne wiedersehen. Du darfst Dich aber nicht in mich verlieben!“

Na, gottseidank habe ich mich auch nie in ihn verliebt, puh, alles richtig gemacht, aber geknutscht haben wir in den darauffolgenden Jahren immer wieder. An den teilweise unmöglichsten Orten. Und wir hatten verdammt viel Spaß.

Eigentlich perfekt für jeden Mann könnte man nun meinen, aber der aufmerksame Herrenfreund wird schnell den Fehler gefunden haben: da fehlt doch der Sex!

Richtig. Den hatten wir nie. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich auch direkt in ihn verliebt. Und, Gott bewahre ums erneute Mal, dann hätte ich ja die Regeln verletzt.

Und was haben wir gerade erst von Marc Terenzi im Dschungelcamp gelernt? „The Regels are the Regels. And these are the Regels!“

Was also dürfen wir tun ohne diese Regeln, diese stillen Gesetze der Männer zu verletzen, jetzt da wir schon ein bisschen älter sind und durchaus noch ein bisschen mehr Spaß als lediglich knutschen vertragen können? Wobei ich unbedingt festhalten muss und möchte wie wunderbar fabelhaft einfach nur knutschen sein kann! Nun, die Antwort ist denkbar einfach: wir können ihnen einen blasen, wir können ihren Schwanz lecken, wir können ihre Eier massieren, wir können uns unter sie schieben, oder uns auf sie drauf setzen, wir können sie reiten, wir können ihnen unseren Arsch entgegenstrecken und wir können uns von ihrem Sperma rauf und runter vollspritzen lassen. Oh yeah! Ich werde beim bloßen Gedanken daran schon ganz feucht. Himmel hilf, ich glaube ich komme gleich vor Geilheit!

Nein. Tue ich nicht.

Denn, liebe Freunde der Lust und der Leidenschaft, liebe Sex-Freunde, liebe Kerle, liebe Ich-besorgs-Dir-richtig-geil-bis-ich-Dir-mitten-ins-Gesicht-spritze-Fans, liebe Männer die Ihr meint unsere dunkelsten Phantasien mit Eurem Ejakulat auf unseren Brüsten, unserem Arsch und unseren, wenn wir es denn rechtzeitig schaffen, geschlossenen Augen und offenen Mündern zu bedienen und die Ihr mit Eurem riesigen Schwengel, denn jeder einzelne von Euch hat IMMER den größten den wir je gesehen haben!, in all unsere Körperöffnungen so richtig schön und möglichst genauso ungebremst reinbumst, meint Ihr wirklich, dass Ihr was von Frauen versteht?

Wir sollen Euer Sperma und Euren Schwanz so lieben wir Ihr selbst es tut, aber wir dürfen uns nicht in Euch verlieben. Alrighty, klar. Verstanden.

Aber wenn wir nicht mal richtig geilen, tollen, bewusstseinsverändernden Sex von und mit Euch bekommen, WAS ZUR HÖLLE HABEN WIR DENN DAVON MIT EUCH INS BETT ZU GEHEN? Jungs, die Zeiten in denen der weibliche Orgasmus eine angenehme aber zur Fortpflanzung unwichtige Laune der Natur war sind vorbei. Auch wir wollen was von unserem Sex mit Euch haben. Sonst können wir es uns auch gut und gerne, und ich betone noch mal GUT UND GERNE selber machen. Oh ja, das können wir, und Ihr schaut uns zu gerne dabei zu. Und warum eigentlich? Weil Ihr dann seht, solltet Ihr denn genau hingucken, wie wir es schaffen uns selbst zum explodieren zu bringen? Weil ihr es geil findet uns Frauen dabei zuzuschauen wie wir kommen? Oder einfach nur weil Ihr es dann nicht mehr machen müsst?! Und Ihr direkt danach in uns eindringen und uns nach allen Regeln Eurer eigenen dubiosen Kunst so richtig schön knallen könnt?

Die Antwort finde ich sicher noch heraus. Ich habe die Frage vielleicht auch zu selten gestellt bisher. Was für mich allerdings mittlerweile feststeht, und ich rate Euch nun ganz genau zu lesen: Männer, wenn Ihr mich vernaschen wollt, dann tragt Ihr ab sofort Sorge, dass ich genauso gut komme wie ihr. Oder vielleicht sogar noch viel besser. Das meine ich aus vollem Herzen ernst und werde ab sofort keine Kompromisse mehr eingehen. Schließlich steht dieses Jahr für mich unter dem Motto Egoismus. Und wo wenn nicht mit Euch im Bett könnte ich am besten üben egoistischer zu werden?

Mein Orgasmus vor Eurem Orgasmus. The Regels are the Regels. And these are the Regels.

Ob ich mich dann genauso sehr in Euer warmes Sperma und in Euren knüppelharten Schwanz verliebe wie es bei Euch selbst der Fall ist sehen wir dann. Ich werde da keine frühzeitigen Versprechungen machen. Und ob ich es gleichzeitig KONTROLLIEREN kann mich NICHT in Euch zu verlieben, sollte ich Euch mögen, werde ich erst recht nicht versprechen. Gefühle kann man nicht kontrollieren. So sehr wir alle uns das vielleicht immer mal wieder wünschen. Wer so etwas verlangt kann nicht alle Tassen am Schlüppi haben. Und damit meine ich jetzt nicht meinen damaligen Knutschfreund, auch wenn er es durchaus so gemeint hat, die Geschichte an sich aber sehr jugendlich und unschuldig war. Sondern all die Männer, die meinen, dass Gefühle von der Bettkante gestoßen werden können während man eine nackte Frau oder auch eine extrem süße hübsche attraktive angezogene Frau NIEMALS von der Bettkante stoßen würden.

Und so halte ich es heute sowohl mit Marc Terenzi als auch mit Guido Maria Kretschmer und wiederhole mich beziehungsweise sein Zitat gerne noch einmal: Man muss natürlich wissen was man leckt und was man nicht leckt. Und wenn Ihr fabelhaften selbstverliebten spermageilen Männer mit Euren riesigen Rohren nicht in der Lage seid es uns Frauen so richtig gut zu besorgen, auch dann wenn Ihr Euch vielleicht mal ein bisschen mehr ins Zeug legen müsst, und manchmal vielleicht auch ein bisschen weniger, denn nicht jeder Tag ist gleich, dann habt Ihr Euch entschieden und wisst was Ihr leckt. Oder in diesem Fall was Ihr nicht leckt. Aber dann habt Ihr in meinem Bett ab heute nichts mehr verloren.

Übrigens: keine Sorge. Guter Sex heißt nicht automatisch, dass wir uns in Euch verlieben. Ist es vielleicht sogar DAS wovor Ihr Angst habt?! Bin ich da gerade auf des Pudels Kern gestoßen? Aber es ist absolut in Ordnung, und so viel mehr als das, und ich sage es gerne noch mal eindeutiger: ESSENZIELL, dass Ihr uns nicht das Gefühl gebt Ihr könntet genauso gut eine Gummipuppe bumsen. Nur in geiler weil in echt und mit Geräuschen und mit Nippeln die steif werden und Ärschen die wackeln wenn man draufhaut, versteht sich, schon klar.

Aber Ihr kennt doch sicher diesen Song: What is it good for? Absolutely nothing!!

In diesem Sinne: das Tagesdatum ist auf dem Stempel und dieser trocknet gerade. Ich wünsche uns allen einen fabelhaften Freitagabend und allzeit so viel Sex wie wir ihn uns selbst wünschen. Und allen Männern wünsche ich, dass sie weniger selbstverliebt und selbstorientiert sind und zu größeren Gönnern werden. Denn erst das öffnet sie für Euch, die Büxe der Pandora.

Happy fucking, lovers! Now, then and forever. Enjoy!

P.S.: Die wunderbaren Männer unter Euch die man gar nicht erst bitten muss, Ihr überlest diesen Artikel einfach. Ja, gottlob auch die gibt es. Bonne soiree!

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