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Unkompliziert und Ungezwungen

Kinder, es ist wieder soweit! Ich kann und will es nicht für mich behalten worüber ich mich auch in den vergangenen Wochen wieder einmal herzhaft amüsiert habe. Und ich kann mir vorstellen, dass auch Ihr an erfrischenden Lachern zwischendurch durchaus interessiert seid. Hier also the very best of lately spotted Spots on Spotted, wie immer nur echt mit unkorrigierter Rechtschreibung:

Er: „hey :) du bist zwischen 18-25 hast lust auf entspannte abende ohne das man direkt ne beziehung im hinterkopf hat ? dann melde dich :)zu mir ich bin eher von der unkomplizierten sorte :)“

Geil, bist Du echt? Ich wäre anhand der kurzen Notiz und der ebenso unkomplizierten Schreibweise wahrlich nicht drauf gekommen. Ich stelle mir nur die Frage ob ich unkompliziert genug für diese Unkompliziertheit bin oder ich mir nicht doch lieber etwas vielleicht Komplizierteres aber Wertvolleres wünsche? Oh well.

Er: „Suche die Junge Dame die am Flughafen Hamburg arbeitet ,würde mich freuen wenn du dich meldest oder wenn sie jemand kennt. heißt glaub ich Sevil oder Sevinc ist Türkin. Melde dich“

Kinder, wenn das mal nicht eine Suchanzeige nach meinem Geschmack ist! Oder übertreibe ich und hier liegt, im Gegensatz zum vorangegangenen Gesuch, die Einfachheit in der Unkompliziertheit der Annonce und hat somit viel höhere Erfolgschancen als wenn man vielleicht ein bisschen umfassender erklärt hätte was, wie, wo, wer und wie dieses wer aussieht? Ich bin gespannt ob was passiert. Ach, und übrigens, die Junge Dame die am Flughafen arbeitet suche ich auch. Ich kann mich allerdings nicht an ihren Namen erinnern. Aber sie weiß bestimmt, dass sie gemeint ist. Nicht?

Er: „Hey, haben uns heute Vormittag im Kundenzentrum Barmbek gesehen und hatten des Öfteren Blickkontakt. Bereue es seitdem dich nicht angesprochen zu haben. Falls du es liest oder jemand jemanden kennt, die einen Termin im Kundenzentrum hatte, bitte melden!“

Gut, das hier ist schon ein bisschen süß. Aber auch hier frage ich mich: wie soll die Gesuchte denn bloß wissen, dass sie gemeint war? Wäre da nicht vielleicht auch eine Kurzbeschreibung der Person hilfreich gewesen? Und ab wann wird Unkompliziertheit kompliziert?

Er: „Ich suche die hübsche junge Dame, der ich in der Heitmannstraße begegnet bin. Du hattest Ethno Pants an und ein wunderschönes Lächeln... Leider war ich in Eile und hab mich nicht getraut dich anzusprechen... Wäre super wenn du dich hier finden lässt!“

Ja, was denn nun? Warst Du in Eile oder hast Du Dich nicht getraut sie anzusprechen? Die Ethno-Pants sind zwar schon mal ein guter Hinweis auf die Gesuchte, aber spannend bleibt ob sie hier denn auch gefunden werden will.

Er: „Fliege übers Wochenende geschäftlich nach Hamburg und suche eine Nette Dame die Lust hat ganz ungezwungen auszugehen.Ich bin 20 Jahre,189 groß und laut der Meinung anderer niemand der sich in der Öffentlichkeit verstecken müsste.Treibe viel Sport und engagiere mich in meiner Freizeit ehrenamtlich.“

Na dann, jetzt hast Du mich am Haken! Wenn Du Dich in Deiner Freizeit ehrenamtlich engagierst, dann bist Du genau der Typ mit dem ich am Wochenende ungesehen, ungezwungen und ich wage es zu vermuten auch unkompliziert ausgehen sollte. Ob ich wohl noch ein Zeitfenster buchen kann?

Er: „Wir haben uns heute an der alster gesehen 12:15 du warst am jogging blonde 1.66 groß schwarz bekleidet.“

Geil. Und jetzt? Habe ich Zeitpunkt und Größe und kann darüber definieren ob ich die Gesuchte bin? Und soll ich denn hier überhaupt gefunden werden? Oder war das eher ein „Hallo Welt, ich bin auch noch da, bitte überseht mich nicht, ich poste sogar was bei Spotted.“ Wenn das keine hochprozentige Daseinsberechtigung ist!

Er: „Aloah! Ich spotte die schwarzhaarige Hammer Braut die bei Burger King in der Eiffestrasse Hamburg arbeitet?!? Hab sie da 2 mal gesehen und dann nie wieder. Sie hatte mal lila gefärbte Haare.. Kennt jemand die Dame?“

Wie jetzt, Aloah? Ist das eine neue Grußformel? Oder ein heimtückischer Rechtschreibfehler? Und wen suchst Du jetzt genau? Die Hammer Braut die mal lila gefärbte Haare hatte? Oder eine Dame? Oder lege ich da die Worte gerade zu sehr auf die Goldwaage?

Er: „Liebe Spotted Geimeinde, Ich 20 Jahre fliege am Wochenende nach Hamburg und würde gerne ausgehen,würde sich eine nette Begleitung finden die selbst Lust hat ganz ungezwungen was trinken zu gehen ? Zu mir,bin 1,85m groß, schlank,und habe Braune Haare und Augen :)“

Na Gottseidank hat er auch Augen. Die sollte er vielleicht zwischendurch auch mal aufmachen um Rechtschreibung und Grammatik zu überprüfen. Aber hey, im Land der Ungezwungenheit und Unkompliziertheit ist es doch mittlerweile auch egal ob eben diese stimmen, die halten ja auch nur auf und ersticken das Ungezwungene bereits im Keim. Wer will denn sowas?

Er: „Guten Abend Unbekannte, Du hast heute (Samstag) am Albers Eck gestanden. Du hattest eine Freundin und einen männlichen Begleiter dabei (dein Freund ?) du(blond, ca. 1,60cm?) hattest ein weißes Oberteil an. Ich stand gegenüber, wir hatten auch öfters Blickkontakt aber ich war leider nicht so hübsch angezogen und zu schüchtern dich anzusprechen. Vielleicht liest du ja noch den Beitrag und meldest dich dann. Würde mich freuen.“

Ja, gut, wo fange ich an? Junge, bist Du sicher, dass Du da auch alles richtig interpretiert hast? Den Fragezeichen nach nicht, also möchte ich versuchen Aufklärungsarbeit zu leisten. Laut Deiner Beschreibung nehme ich ganz stark an, dass es sich hierbei um eine Prostituierte handelt. Die stehen für gewöhnlich unten am Albers Eck/Albers Platz, aber das kannst Du vielleicht nicht wissen, da Du einer der vielen allein reisenden Hamburg-Touristen bist, die auf die Schnelle niemanden gefunden haben, der sie unkompliziert und ungezwungen begleitet. Drum hast Du Dir auch nicht mehr die Mühe gemacht Dein schickeres Outfit aus dem Koffer zu holen. Die vermeintliche Freundin wird eine Kollegin gewesen sein und der vermeintliche Freund wird ein Freier gewesen sein, dem die beiden Prostituierten die Konditionen für einen Dreier erklärt haben. Das ganze als „Beitrag“ zu bezeichnen finde ich grandios, aber wer weiß, vielleicht erleben wir hier die nächste „Pretty Woman“ Story und die gesuchte Frau wünscht sich nichts sehnlicher als gerettet zu werden. Und schon bald rasen die beiden in einer Flunder, die in Kurven wie auf Schienen liegt durch Hollywood und schreiben ihre ganz eigene Spotted-basierte Liebesgeschichte.

Er: „guten abend:) gibt es hier noch frauen die offen und direkt sind ? schüchtern ind verklemmt ist nicht mein ding. ;) melde dich :)“

Na, wenn dass das Kind mal nicht mit dem Bade ausschüttet, dann weiß ich es auch nicht. Junge, wenn schüchtern und verklemmt nicht so Dein Ding ist, dann geh’ raus und mach’ die Frauen direkt in ihrem natürlichen Lebensraum klar. Wider Deiner Natur (?) hier diese popelige Anzeige zu verfassen will nicht zu Deinem Gesuch passen. Oder offenbart sich hier einfach nur, dass Du gar nicht so ein geiler toller Hengst bist wie Du Dich selbst und alle anderen Glauben machen willst? Wohlan, lass mich wissen wer oder ob sich überhaupt jemand meldet. Ich halte die Spannung kaum aus.

Tja, Kinder, wenn das kein Spaß war! Dann weiß ich es auch nicht. In Zeiten von Spotted on Spotted bin ich manchmal unsicher was genau sich hinter den Begriffen unkompliziert und ungezwungen verbirgt. Oder, anders gefragt, was sich dahinter verbergen soll? In jedem Fall führen uns diese Begrifflichkeiten immer weiter weg von Verbindlichkeit und Nähe und der Suche nach einer ernsthaften Beziehung. Und ich weiß nicht, ob ich das nicht ein bisschen schade finde, denn ich denke, dass es sich auch durchaus lohnen kann sich einzugestehen dass neben Unkompliziertheit und Ungezwungenheit auch andere Werte stehen dürfen. In diesem Sinne: happy searching, lovers. Never give up even though these idiots and morons out there can give you a hard time sometimes. It might be worth the wrestle. Have a very happy sunday, lovers. Enjoy.

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