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Was ist eigentlich mit Deinen Augenbrauen?!

Kinder, jede von uns sollte sie haben: die Kosmetikerin unseres Vertrauens.
Gottseidank, so kann ich von Glück reden, habe ich meine gefunden, und ich sage mal so: es war durchaus eine Suche die ordentlich geziept hat. Und das tut sie bis heute. Aber ich berichte von vorne.
Vor einigen Jahren trug es sich zu, dass ich anfing regelmäßig ins Kosmetikstudio zu gehen. Schöne Füße und eine gepflegte Pediküre gehören für mich seit jeher zum Einmaleins der Beauty-Rituale, die jede Frau, die auf sich achtet sich alle paar Wochen gönnen sollte. Natürlich darf das jeder so sehen wie er möchte, ich sehe das nun mal so, und seitdem ich zur Pediküre gehe liebe ich meine Füße nur noch mehr. Und wenn man mal bedenkt was für eine wichtige Eigenschaft diese Körperteile haben, sie tragen uns durchs Leben, ich meine: hey!, dann sollte man ihnen durchaus auch den gebührenden Respekt erweisen, den sie verdienen. Dazu gehören die entsprechende Pflege und ein besonderes Augenmerk auf die Schönheit untenrum.
Früh übt sich wer ein echter Beauty-Fuchs sein will und findet im Zuge der Zeit heraus, dass es durchaus noch andere Körperpartien gibt, die zur Verschönerung einladen.
Nachdem ich nun bereits seit längerer Zeit regelmäßig bei meiner Stamm-Kosmetikerin zur Pediküre ging und sie mir zwischenzeitlich bereits ihre Nummer auf einer Serviette zugeschoben hatte, damit wir uns auch einmal fernab des Kosmetikstudios zum munteren Plaudern treffen konnten, war es an der Zeit dieser Einladung zu einer außerkosmetischen Verabredung Folge zu leisten und wir trafen uns das erste Mal fernab von Nagelfeile, Fußbad und Nagellack.
Meine zukünftige neue gute Freundin schlug für unser erstes Dinner-Date einen kleinen Asiaten in der Nachbarschaft vor. Da ich an diesem Tag frei und mir einen Besuch im Spa gegönnt hatte, machte ich mir nicht die Mühe mich großartig für unser entspanntes Abendessen herauszuputzen geschweige denn Schminke aufzulegen. Nicht so allerdings meine Kosmetikerin. Als ich an der Bar auf sie wartete ging auf einmal die Tür auf und eine topgestylte präzise geschminkte junge Frau kam mit gebührender Verspätung in das Lokal und hätte mich in meiner lockeren Hose und meinem Kapuzenpulli fast verblassen lassen, aber gottseidank ist das bei mir nicht ganz so leicht. Nicht jeder macht schließlich auch in unwillkürlich zusammengestellten Klamotten eine gute Figur. Ja, Kinder, so hat jeder sein Steckenpferd. Ich meine, ich habe natürlich gleich mehrere, aber wir wollen hier nicht vom hundertsten ins tausendste kommen. Natürlich musste ich mir ein paar scherzhafte Sprüche anhören, aber das prallte an mir ab. Ich konnte ja nicht wissen was noch kommen sollte. Oder ahnte ich es vielleicht bereits doch?!
Wir setzten uns an unseren reservierten Tisch und noch bevor wir tiefer ins Gespräch eintauchen konnten, beugte sich meine Kosmetikerin zu mir vor und fragte sichtlich entsetzt und so als ob sie mich das schon längst einmal hätte fragen wollen: „UND WAS IST EIGENTLICH MIT DEINEN AUGENBRAUEN?!?!?!“
Kinder, ich muss keinem geneigten Beautyspezialisten erklären was dann begann. Zuallererst natürlich eine kritische Bestandsaufnahme dessen wie es überhaupt JEMALS SO WEIT KOMMEN KONNTE. Vielleicht kennt das ja der ein oder andere semi-professionelle Brauenzupfer. Irgendwann in der Pubertät fängt man damit an seine vermeintlich viel zu dicken und unförmigen Augenbrauen mit Mutti’s Pinzette in eine Form zu zupfen die für wahre Schönheitsspezialisten keinen Sinn macht, aber es gibt eben ein Alter im Leben jeder Frau in dem man einfach nicht weiß was man da tut. Bei Männern dauert das viel viel länger, also sollten wir uns darüber an dieser Stelle nicht allzu große Sorgen machen. Es geht vorbei. Das doofe beim Zupfen ist allerdings, dass wir, sobald wir wieder bei Sinnen sind oft Augenbrauen haben, die ihrer eigentlichen Beschreibung nicht mehr gerecht werden. Augenbrauen, oder das was davon übrig geblieben ist, denn wenn man einmal mit dem Zupfen anfängt wird es irgendwie überaus schwierig auch wieder damit aufzuhören und bei jedem Haar das uns in die Pinzette gerät haben wir das Gefühl, dass das ruhig auch noch weg kann. Ein Teufelskreis!!
Um diesen jedoch zu durchbrechen bedarf es einem Profi. Und ich hatte meinen in diesem Moment gefunden.
Wie ich immer wieder gerne feststelle und auch nicht müde werde es zu betonen: es ist immer wieder schön wenn es schön ist. Und von da an sollten meine Augenbrauen immer schöner werden.
Nach eingehender Problembesprechung klügelten wir einen ausgefuchsten Plan aus der mir im Laufe der Zeit zu perfekten Augenbrauen verhelfen sollte. Die schlimmste Aufgabe kam direkt zu Beginn: von diesem Zeitpunkt an bekam ich ein striktes Verbot mir auch nur das winzigste Haar mit der Pinzette auszurupfen. Ich sollte wachsen lassen. Und zwar komplett. Und ungeschönt. Mir wurde angst und bange, gehörte doch mittlerweile seit unzähligen Jahren die morgendliche Suche nach verirrten Haaren rund um meine Brauen zu einem der wenigen Beauty-Rituale die ich vor dem Aus-dem-Haus-eilen mit größter Präzision betrieb. Und darauf sollte ich von nun an verzichten? Himmel hilf!
Oder wie ich in solchen Momenten gerne in den Raum werfe wenn ich mir nicht anders zu helfen weiß: Busen oder Po? In diesem Fall beides, und von bald an sogar noch mehr als das. Denn auch meine Augenbrauen sollten im Zuge der Zeit zu einem echten Hingucker werden.
Von diesem Abend an ließ ich wachsen. Und am Anfang war es furchtbar schwer das mitanzusehen und auszuhalten. Je wilder die Brauen wucherten desto mehr schämte ich mich für die vermeintliche Ungepflegtheit um meine Augenregion. Gerade bei näherem Herangehen wurde es für meine eigene Empfindlichkeit nahezu unmöglich länger als irgend nötig vor dem Spiegel zu verweilen. Es sah schlimm aus. Aber da ich jahrelang wie ein Bauarbeiter gewütet und keinen Stein, oder wie in diesem Fall kein Haar auf dem anderen gelassen hatte, musste erst einmal wieder ein natürliches Gleichgewicht hergestellt werden, eine Substanz mit der man arbeiten konnte. Denn wo nicht viel ist kann auch nichts in Form gezupft werden. Und wo keine Form ist, ist auch kein Ausdruck. Easy as that.
Nach monatelangem Pinzetten-Verbot und Zupf-Verzicht wagten wir uns dann nach einer Weile an die ersten zaghaften Versuche nicht nur Licht ins Brauendunkel sondern auch Form in die bis dahin von mir stümperhaft in Unform gebrachte Schmach zu bringen. Unter Einsatz von Heißwachs, Faden, Pinzette, Friseurschere und Brauenfarbe begann meine Kosmetikerin meinen Augenbrauen neue Form und damit meinem gesamten Gesicht einen neuen Ausdruck zu verleihen. Kinder, war das spannend! EIN ZIRKUS IN DER STADT IST NICHTS DAGEGEN!
Es faszinierte mich und ließ mich gleichzeitig erschaudern. Toll, was man mit diesen zwei Balken über den Augen alles machen konnte. Eine ganze Armee von Instrumenten und kosmetischen Hilfsmittelchen türmte sich mittlerweile neben mir auf und ein absehbares Ende war nicht in Sicht. Allerdings, und das muss ich ehrlich zugeben, es tat auch einfach mal derbe weh!
Ich erinnerte mich an eine Freundin, die mir schon vor Jahren erzählt hatte, dass sie zum Augenbrauenzupfen zu einer Kosmetikerin geht und zwar aus dem Grund weil es ihr Schmerzen bereitete sich die Brauen mit der Pinzette selbst zu korrigieren. Ich gehe fest davon aus, dass die Wald- und Wiesen-Kosmetikerinnen damals in der Kleinstadt noch nichts von der zwar äußerst effektiven aber eben auch furchtbar schmerzhaften Fadentechnik gehört hatten. Und ich glaube ich erzähle meiner Jugendfreundin auch lieber nichts davon, dass der Umgang mit der Pinzette nichts gegen das Zupfen mit dem Faden ist, bei dem ich zu Beginn regelmäßig Tränen in den Augen hatte. Und zwar nicht aus Rührung über die Schönheit des Augenblicks.
Aber Kinder, Ihr wisst ja wie ich gerne zu sagen pflege: Weiterbringen tut mir mich nur das Weitermachen. Ich weigere mich zwar zu glauben, dass man sich an alles gewöhnen kann, aber im Zuge des Weitermachens habe ich mich dazu gezwungen meine Augenbrauen auch weiterhin wachsen zu lassen. Ich hätte nie gedacht, dass es a) so lange dauern würde bis sie endlich eine Fülle erreicht hatten mit der sich nicht nur angemessen arbeiten sondern auch eine ansprechende Form gestalten ließ, und b) dass all meine Augenbrauenhärchen tatsächlich in dieser oben benannten Fülle zurückkommen würden, zu groß war die Panik zu Beginn und auch zwischendrin immer wieder, dass ich viele von ihnen mitsamt ihren Wurzeln ausgerissen und somit dafür gesorgt hatte, dass ich sie schon in einem frühen Stadium meines Lebens auf Nimmer-Wiedersehen verloren hatte. Ich würde gerne sagen: ich war dumm und wusste es nicht besser. Aber leider ist es mir furchtbar unangenehm, dass dies nicht nur der Wahrheit entspricht, sondern mir in eben diesem Bereich obwohl ich sonst so stilsicher bin und man mir nicht so leicht ein X für ein U vormachen kann, für jedermann sichtbar bewiesen habe, dass es mir an nötigem Know-How fehlte was eine gut gezupfte und sichtbar ausdrucksstarke Augenpartie angeht.
Heute bin ich zupf-frei, konnte meine Mitgliedschaft bei den AA, den Anonymen Augenbrauenzupfern, beenden, und bin geheilt von der fixen Vorstellung meinem Spiegelbild die Kontrolle über meine Pinzette zu überlassen. Spiegelverkehrt eine Form gestalten zu wollen von der man selbst gar nicht genau weiß wo die Reise hingehen soll ist eine Idee deren Ausführung nach hinten losgegangen ist. Nach einem Jahr wachsen lassen und strukturgebenden unterstützenden Besuchen im Kosmetikstudio habe ich heute Augenbrauen, die sich nicht nur sehen lassen können, sondern auf die ich furchtbar stolz bin. Ich werde oft auf die neue Ausdrucksstärke und die formgebende Struktur meiner Brauen angesprochen und stehe selbst total darauf was dieses verhältnismäßig kleine aber absolut bemerkenswerte Beauty-Ritual mit meinem Gesicht und damit auch mit meinem Gefühl für mich und dem damit verbundenen Blick in den Spiegel mit mir macht. Fabelhaft.
Also, Kinder, was lernen wir daraus? Erstens: In bestimmten Dingen des Lebens ist es ratsam Hilfe anzunehmen, und wenn man nicht weiß wie die Hilfe aussehen soll, dann sollte man sich auf die Suche nach der passenden Hilfestellung begeben. Es ist wundersam was dabei alles heraus kommen kann. Zweitens: Wir alle brauchen eine Kosmetikerin zur Freundin die sich nicht nur auf die Fahnen schreibt ihr selbsternanntes „Projekt Augenbraue“ voranzutreiben und aktiv mitzugestalten sondern auch ganz genau weiß was sie tut. Und Drittens: Es sind die Augenbrauen die unserem Gesicht seinen Rahmen geben. Wir sollten tun was in unserer Macht steht um diesen Rahmen möglichst ansprechend und formvollendet zu gestalten. Es lohnt sich immer dafür einen Profi ins Boot zu holen. Und das sind in diesem Fall kosmetische Wunderhelferinnen, die unsere innere Schönheit mit ein paar Tricks und gelerntem Handwerk für alle sichtbar nach außen kehren und uns zum Strahlen und Leuchten bringen.
Nun lege ich also nicht nur Wert auf gepflegte Füße und schöne Hände, sondern ebenfalls besonderes Augenmerk auf meine fabelhaften Augenbrauen. Die ich seither regelmäßig in die professionellen Hände meiner Kosmetikerin Schrägstrich Freundin begebe. Ich kann Euch den Beauty-Salon Wunderwerk nur wärmstens empfehlen, und sollte jemand von Euch auf den Geschmack gekommen sein, so leiste ich gerne die benannte Hilfestellung und übermittle Euch postwendend die Nummer der Damen vom Fach.
Zum einjährigen Bestehen ihres Kosmetik-Studios Wunderwerk in der Dorotheenstraße in Winterhude gratuliere ich Olga und Lena von ganzem Herzen und wünsche Euch und allen Kundinnen und Kunden weiterhin viel Spaß, gutes Gelingen und für jedes Gesicht die passende Augenbrauenform!
Enjoy, lovers. Have a very beautiful thursday. Love yourself. In every way.

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