Kinder, Ihr wisst es, ich weiß es, und ein Typ mit dem ich kürzlich ein nettes Date mit absurdem Ausgang hatte weiß es auch: ich bin ein Freund der offenen Worte. Und wo wenn nicht an dieser Stelle können wir offen über das Leben und dessen Irrungen und Wirrungen sprechen.
Ich würde mich jetzt nicht unbedingt einen unglücklichen Single nennen. Ganz und gar nicht. Klar, manchmal fehlt mir vielleicht was, aber wisst Ihr, ich glaube das geht jedem anderen Menschen an irgendeiner Stelle auch so. Ich gehe auch fest davon aus, dass Menschen in Beziehungen nicht die ganze Zeit und pausenlos zufrieden mit dem sind was sie haben beziehungsweise auch ihnen manchmal etwas fehlt. Ich glaube, so ist das im Leben. Und so wird es wahrscheinlich immer sein. Denn das was uns fehlt treibt uns zur Veränderung an und nur so, im stetigen Wandel mit dem stetigen Wunsch zur Veränderung und zur Verbesserung ist der Fortbestand unserer wilden, mitunter verrückten, manchmal viel zu spannenden, kuriosen Welt gesichert.
Welche Frage mich jedoch heute umtreibt ist die folgende: habe ich als Single eigentlich nicht die gleichen Rechte wie Menschen in Beziehungen, mit +1, mit Begleitung, mit Verabredung, mit Date? Die gleichen Rechte wie Menschen, die überallhin zu zweit gehen? Ich komme nicht umhin, dass mir immer wieder auffällt und teilweise auch entgegengebracht wird, dass man als alleinstehender Gast oder Besucher in Cafés, Restaurants und weiteren Etablissements des vermeintlichen Wohlfühlens nicht ganz so gerne gesehen ist wie jemand mit einem +1. Ich meine, ich bin ja jetzt nicht doof. Von der Logik her ist mir schon klar, dass die Kaufkraft zu zweit natürlich höher ist, als wenn ich mir alleine eine Auszeit gönne. Drum müssen Singles auf Reisen ja auch meist den normalen Doppelzimmerpreis zahlen, auch wenn sie alleine in den Urlaub fahren. Und klar, im Restaurant oder im Bistro bleibt der gegenüberstehende Platz leer. Logisch. Ist doof. Aber wie soll ein Single es denn dann bitte handhaben, damit er nicht von jemandem der ausgehen, rausgehen und sich etwas gönnen möchte bereits beim Betreten einer Lokalität zur persona non grata avanciert? Vielleicht doch lieber einfach zu Hause bleiben? Und hoffen, dass sich bei Tinder so schnell etwas Aussichtsreiches ergibt, dass man zu zweit ausgehen kann? Was wenn man aber GENAU DAS nicht möchte und gerne seine Quality Time alleine genießen will? Wohin darf ein Single ungestraft gehen um auch beim Verlassen des Ausflugsziels aufgrund des hier benannten, und im wahrsten Sinne des Wortes!, Alleinstellungsmerkmals mit einem guten Gefühl wieder nach Hause zu gehen und nicht das erleichterte Stöhnen der Betreiber zu hören glaubt, weil der kleine Tisch am Rand endlich wieder frei geworden ist? Da ist eine sorgsame Auswahl der Lokalität im Vorwege von größter Wichtigkeit. Und Spontanität nahezu ausgeschlossen. Um nicht mit diesem blöden Gefühl den Heimweg anzutreten. Und da frage ich Euch offen und ehrlich: wie doof ist das denn?
Kürzlich, ja ich gebe zu, es war an einem Samstag, wetterverhangen und trüb, habe ich mich doch, potzeblitze, spontan entschieden ein neues Café zu besuchen von dem mir meine Nachbarin vorgeschwärmt hatte. Als ich ankam war es so leer draußen, dass ich mich entgegen meines Vorhabens nicht nach drinnen sondern an einen der vielen freien Tische draußen gesetzt habe. Menschen kamen und gingen, richtig voll war es zu keinem Zeitpunkt. Ich konnte die Zeit zum Schreiben an einem kleinen Eckplatz nutzen und die entspannte Stimmung als Entschädigung für den stark überteuerten Kaffee ansehen. Doch als ich später zum Bezahlen an den Tresen getreten bin musste einer der Baristi mir mit besorgter Miene mitteilen dass es am Wochenende nicht in Ordnung sei mit dem Laptop draußen zu sitzen. Sie seien ein kleiner Laden und müssten auf den Umsatz achten. Unter der Woche gerne, oder sonst drinnen, aber am Wochenende ginge das nicht. Ich sag’ mal so, ich war zu perplex um zu sagen „Paris, Athen, Auf Wiedersehen!“ Bei meinem allerersten Besuch in diesem Café hat er es nicht geschafft mich als neuen potenziellen Stammgast anzusehen, der erst einmal alles auf sich wirken lässt, sondern musste mir ungefiltert mitteilen, dass mein Besuch ihm so nicht gepasst hat. Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch einmal, dass es zu keiner Zeit auch nur annähernd voll war, niemand stand Schlange, hat auf einen Platz gewartet, gedrängelt, gemotzt oder gemosert, die meisten haben ihren coffee to go mitgenommen und sind weitergegangen. Die wenigen Leute die dort saßen haben dem Café zumindest einen Café-Charakter verliehen. But as we all know maybe enough is not enough sometimes. Ich frage mich nun allerdings wie es gewesen wäre, wenn ich mit einem Buch an dem kleinen Ecktisch gesessen und gelesen hätte? Hätte er mir dann auch gesagt, dass das am Wochenende nicht geht? Oder wenn ich einfach nur dort gesessen und auf die Straße gestarrt hätte? Oder vielleicht wild rumgepöbelt hätte und unfreundlich gewesen wäre? Wäre das auch etwas gewesen das am Samstag nicht erlaubt ist? Ihr seht, ich neige nun zum Übertreiben, aber auch hier komme ich nicht umhin mich zu fragen ob die Freundlichkeit, die einem als 1+1 im Lokal entgegengebracht wird nicht doch unbedingt die gleiche sein sollte wie die wenn man ohne irgendeine bessere oder schlechtere Hälfte einkehrt? Auch hier bin ich verständig genug zu sehen, dass es natürlich IMMER um den Umsatz geht. Ich checke das schon. Aber darf ich als Single nicht auch für guten Umsatz sorgen, wenn ich vielleicht ein neuer Stammgast werde, der oft und gerne wiederkommt und anderen freudig vom neuen Lieblings-Restaurant oder Stamm-Café erzählt? Ich finde schon. Und zwar aufrichtig und von ganzem Herzen.
Wie dem auch sei, der Stockholm Espresso Club sieht mich so schnell nicht wieder. Ich sollte allerdings unbedingt noch mal einen auf Julia Roberts in Pretty Woman machen: „Sie bekommen doch Provision oder? Blöd. Zu blöd! IN DIESEM LADEN KAUFE ICH NICHT. Guten Tag.“ Ich werde Euch an geeigneter Stelle mitteilen, ob es mir das wert war. Bis dahin gehe ich weiterhin ins Elbgold auf dem Mühlenkamp.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen nun einen ganz fabelhaften Tag, ob Single, in einer Beziehung, it’s complicated, verwitwet, geschieden oder freiheitsliebend für immer, wir alle haben das Recht auf Wohlfühl-Orte, an denen wir sein dürfen wer, oder in diesem Falle was wir sind. Happy wednesday, lovers. Enjoy yourself always.
Ich würde mich jetzt nicht unbedingt einen unglücklichen Single nennen. Ganz und gar nicht. Klar, manchmal fehlt mir vielleicht was, aber wisst Ihr, ich glaube das geht jedem anderen Menschen an irgendeiner Stelle auch so. Ich gehe auch fest davon aus, dass Menschen in Beziehungen nicht die ganze Zeit und pausenlos zufrieden mit dem sind was sie haben beziehungsweise auch ihnen manchmal etwas fehlt. Ich glaube, so ist das im Leben. Und so wird es wahrscheinlich immer sein. Denn das was uns fehlt treibt uns zur Veränderung an und nur so, im stetigen Wandel mit dem stetigen Wunsch zur Veränderung und zur Verbesserung ist der Fortbestand unserer wilden, mitunter verrückten, manchmal viel zu spannenden, kuriosen Welt gesichert.
Welche Frage mich jedoch heute umtreibt ist die folgende: habe ich als Single eigentlich nicht die gleichen Rechte wie Menschen in Beziehungen, mit +1, mit Begleitung, mit Verabredung, mit Date? Die gleichen Rechte wie Menschen, die überallhin zu zweit gehen? Ich komme nicht umhin, dass mir immer wieder auffällt und teilweise auch entgegengebracht wird, dass man als alleinstehender Gast oder Besucher in Cafés, Restaurants und weiteren Etablissements des vermeintlichen Wohlfühlens nicht ganz so gerne gesehen ist wie jemand mit einem +1. Ich meine, ich bin ja jetzt nicht doof. Von der Logik her ist mir schon klar, dass die Kaufkraft zu zweit natürlich höher ist, als wenn ich mir alleine eine Auszeit gönne. Drum müssen Singles auf Reisen ja auch meist den normalen Doppelzimmerpreis zahlen, auch wenn sie alleine in den Urlaub fahren. Und klar, im Restaurant oder im Bistro bleibt der gegenüberstehende Platz leer. Logisch. Ist doof. Aber wie soll ein Single es denn dann bitte handhaben, damit er nicht von jemandem der ausgehen, rausgehen und sich etwas gönnen möchte bereits beim Betreten einer Lokalität zur persona non grata avanciert? Vielleicht doch lieber einfach zu Hause bleiben? Und hoffen, dass sich bei Tinder so schnell etwas Aussichtsreiches ergibt, dass man zu zweit ausgehen kann? Was wenn man aber GENAU DAS nicht möchte und gerne seine Quality Time alleine genießen will? Wohin darf ein Single ungestraft gehen um auch beim Verlassen des Ausflugsziels aufgrund des hier benannten, und im wahrsten Sinne des Wortes!, Alleinstellungsmerkmals mit einem guten Gefühl wieder nach Hause zu gehen und nicht das erleichterte Stöhnen der Betreiber zu hören glaubt, weil der kleine Tisch am Rand endlich wieder frei geworden ist? Da ist eine sorgsame Auswahl der Lokalität im Vorwege von größter Wichtigkeit. Und Spontanität nahezu ausgeschlossen. Um nicht mit diesem blöden Gefühl den Heimweg anzutreten. Und da frage ich Euch offen und ehrlich: wie doof ist das denn?
Kürzlich, ja ich gebe zu, es war an einem Samstag, wetterverhangen und trüb, habe ich mich doch, potzeblitze, spontan entschieden ein neues Café zu besuchen von dem mir meine Nachbarin vorgeschwärmt hatte. Als ich ankam war es so leer draußen, dass ich mich entgegen meines Vorhabens nicht nach drinnen sondern an einen der vielen freien Tische draußen gesetzt habe. Menschen kamen und gingen, richtig voll war es zu keinem Zeitpunkt. Ich konnte die Zeit zum Schreiben an einem kleinen Eckplatz nutzen und die entspannte Stimmung als Entschädigung für den stark überteuerten Kaffee ansehen. Doch als ich später zum Bezahlen an den Tresen getreten bin musste einer der Baristi mir mit besorgter Miene mitteilen dass es am Wochenende nicht in Ordnung sei mit dem Laptop draußen zu sitzen. Sie seien ein kleiner Laden und müssten auf den Umsatz achten. Unter der Woche gerne, oder sonst drinnen, aber am Wochenende ginge das nicht. Ich sag’ mal so, ich war zu perplex um zu sagen „Paris, Athen, Auf Wiedersehen!“ Bei meinem allerersten Besuch in diesem Café hat er es nicht geschafft mich als neuen potenziellen Stammgast anzusehen, der erst einmal alles auf sich wirken lässt, sondern musste mir ungefiltert mitteilen, dass mein Besuch ihm so nicht gepasst hat. Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch einmal, dass es zu keiner Zeit auch nur annähernd voll war, niemand stand Schlange, hat auf einen Platz gewartet, gedrängelt, gemotzt oder gemosert, die meisten haben ihren coffee to go mitgenommen und sind weitergegangen. Die wenigen Leute die dort saßen haben dem Café zumindest einen Café-Charakter verliehen. But as we all know maybe enough is not enough sometimes. Ich frage mich nun allerdings wie es gewesen wäre, wenn ich mit einem Buch an dem kleinen Ecktisch gesessen und gelesen hätte? Hätte er mir dann auch gesagt, dass das am Wochenende nicht geht? Oder wenn ich einfach nur dort gesessen und auf die Straße gestarrt hätte? Oder vielleicht wild rumgepöbelt hätte und unfreundlich gewesen wäre? Wäre das auch etwas gewesen das am Samstag nicht erlaubt ist? Ihr seht, ich neige nun zum Übertreiben, aber auch hier komme ich nicht umhin mich zu fragen ob die Freundlichkeit, die einem als 1+1 im Lokal entgegengebracht wird nicht doch unbedingt die gleiche sein sollte wie die wenn man ohne irgendeine bessere oder schlechtere Hälfte einkehrt? Auch hier bin ich verständig genug zu sehen, dass es natürlich IMMER um den Umsatz geht. Ich checke das schon. Aber darf ich als Single nicht auch für guten Umsatz sorgen, wenn ich vielleicht ein neuer Stammgast werde, der oft und gerne wiederkommt und anderen freudig vom neuen Lieblings-Restaurant oder Stamm-Café erzählt? Ich finde schon. Und zwar aufrichtig und von ganzem Herzen.
Wie dem auch sei, der Stockholm Espresso Club sieht mich so schnell nicht wieder. Ich sollte allerdings unbedingt noch mal einen auf Julia Roberts in Pretty Woman machen: „Sie bekommen doch Provision oder? Blöd. Zu blöd! IN DIESEM LADEN KAUFE ICH NICHT. Guten Tag.“ Ich werde Euch an geeigneter Stelle mitteilen, ob es mir das wert war. Bis dahin gehe ich weiterhin ins Elbgold auf dem Mühlenkamp.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen nun einen ganz fabelhaften Tag, ob Single, in einer Beziehung, it’s complicated, verwitwet, geschieden oder freiheitsliebend für immer, wir alle haben das Recht auf Wohlfühl-Orte, an denen wir sein dürfen wer, oder in diesem Falle was wir sind. Happy wednesday, lovers. Enjoy yourself always.
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