Kinder, kennt Ihr diese Tage an denen Euer Gefühl Euch sagt, dass Ihr lieber noch mal im anderen Supermarkt nach der richtigen Pizza für das Abendessen gucken solltet? Nun, wahrscheinlich nicht. Ich dagegen schon. So geschehen heute abend. Und mein Gefühl hat mich nicht im Stich gelassen. Kurz nachdem ich das auserkorene Einkaufsparadies betreten habe, sehe ich auch sofort warum: Champagner-Verkostung. Gratis. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht noch kurz zögern würde, bevor ich nonchalant an dem extra aufgebauten Bistro-Tisch vorbei schlendere auf dem sich in einem pompösen Sektkühler dreierlei Sorten Champagner auf Eis tummeln. Man muss schließlich geschäftig aussehen und so tun als ob man eigentlich ganz andere Dinge im Sinn hätte als im beginnenden Feierabend-Verkehr Champagner zu probieren. Ich glaube, die wenigsten Menschen haben wirklich sehr viel wichtigeres zu tun als einfach kurz stehen zu bleiben und ein Schlückchen zu kosten, ich glaube aber auch, dass die meisten Menschen sich zu fein sind dabei gesehen zu werden tatsächlich gratis etwas zu schnabulieren. Viel einfacher ist es doch an eben jenen Leuten vorbei zu gehen, die an eben solchen Promotion-Ständen stehen und naschen und sich gehässig zu denken, dass die es aber auch echt nötig haben. (Obwohl man eigentlich selbst zu gerne mal probieren möchte.) Ja, Menschen sind eigenartige Wesen.
Nachdem ich also geschäftig zwischen Obst und Gemüse hin- und hergeeilt bin, kritisch die Kräuter unter die Lupe genommen und nahezu anmassend genau die Salatbar und das hiesige Angebot inspiziert habe, ist es endlich an der Zeit unauffällig an der Champagner-Theke vorbeizuflanieren. Noch unentschlossen ob ich auf Hans-guck-in-die-Luft oder auf interessierter und alkoholbegeisterter Kunde machen soll, holt mich die Feinkost-Vertriebsdame in meinen Überlegungen ab und fragt mich offen und geradeheraus ob ich gerne ein Glas Champagner probieren möchte. Da lasse ich mich NATÜRLICH nach meinen um Unverfänglichkeit bemühten Versuchen nicht zwei Mal bitten, TUE aber so, als müsste ich noch überlegen, ob ich WIRKLICH WILL. Schließlich gebe ich mich geschlagen und willige in den verlockenden Vorschlag ein. Die freundliche junge Dame, eine Französin mit fabelhaftem Akzent, und ich halten uns eine Weile mit den obligatorischen Produktinformationen auf, schließlich macht sie hier gerade ihre Arbeit, aber im Verlauf der Verköstigung kommen wir von Pontius zu Pilatus und ich von Glas 1 zu Glas 2 zu Glas 3 zu Glas 4. Warum eigentlich nicht. Wir sollten schließlich viel öfter von ganzem Herzen etwas tun, das kein Ziel verfolgt, keine Eile hat und sich nicht lohnen muss. (So zumindest schrieb es einst Jochen Mariss auf einer Grafik-Postkarte, die seit jeher bei mir im Flur hängt.) So wie heute Abend. Ich erfahre also nicht nur interessante Einzelheiten über den französichen Champagner-Hersteller Maison Alexandre Bonnet, sondern auch darüber wie teuer die Fahrten auf den französischen Autobahnen sind, (dort muss man nämlich jede Strecke, die man zurücklegt bezahlen, zusätzlich zum Benzin,) wie ihr Freund einst eine ordentliche Summe an den französischen Zoll bezahlen musste, obwohl er eigentlich nur aufrichtig sein wollte und wie ausgelassen die Schwulen in Köln ihren Champagner ordern und feuchtfröhlich feiern, als ob es keinen Morgen gäbe. Ach, schwul sollte man sein. Da sähe alles ganz anders aus. Aber um ehrlich zu sein bin ich für den Moment auch recht zufrieden. Zum Ende unseres angeregten Gespräches sind die sympathische Vertrieblerin und ich beim Du angekommen und ihre Champagner-Vorräte sind soweit zur Neige gegangen, dass sie die Reste an die Mitarbeiter des Supermarktes abgeben und sich auf den Weg in ihr Hotel machen kann. Morgen geht es nämlich vom Mühlenkamp in die Lange Reihe. Und dort warten, wie ich nun gerade erfahren habe, die ganz großen Abnehmer des Edelgesöffs. Wir verabschieden uns herzlich und mit festem Händedruck und den besten gegenseitigen Wünschen voneinander und ich bin wieder einmal froh und dankbar auf mein Gefühl gehört zu haben. Und auch wenn es heute NUR um Champagner ging, habe ich doch im Verlauf des letzen Jahres eins gelernt: mein Gefühl trügt mich nur allzu selten. In diesem Sinne: es ist immer wieder schön wenn es schön ist. Have a fabulous friday night, lovers. Enjoy.
Nachdem ich also geschäftig zwischen Obst und Gemüse hin- und hergeeilt bin, kritisch die Kräuter unter die Lupe genommen und nahezu anmassend genau die Salatbar und das hiesige Angebot inspiziert habe, ist es endlich an der Zeit unauffällig an der Champagner-Theke vorbeizuflanieren. Noch unentschlossen ob ich auf Hans-guck-in-die-Luft oder auf interessierter und alkoholbegeisterter Kunde machen soll, holt mich die Feinkost-Vertriebsdame in meinen Überlegungen ab und fragt mich offen und geradeheraus ob ich gerne ein Glas Champagner probieren möchte. Da lasse ich mich NATÜRLICH nach meinen um Unverfänglichkeit bemühten Versuchen nicht zwei Mal bitten, TUE aber so, als müsste ich noch überlegen, ob ich WIRKLICH WILL. Schließlich gebe ich mich geschlagen und willige in den verlockenden Vorschlag ein. Die freundliche junge Dame, eine Französin mit fabelhaftem Akzent, und ich halten uns eine Weile mit den obligatorischen Produktinformationen auf, schließlich macht sie hier gerade ihre Arbeit, aber im Verlauf der Verköstigung kommen wir von Pontius zu Pilatus und ich von Glas 1 zu Glas 2 zu Glas 3 zu Glas 4. Warum eigentlich nicht. Wir sollten schließlich viel öfter von ganzem Herzen etwas tun, das kein Ziel verfolgt, keine Eile hat und sich nicht lohnen muss. (So zumindest schrieb es einst Jochen Mariss auf einer Grafik-Postkarte, die seit jeher bei mir im Flur hängt.) So wie heute Abend. Ich erfahre also nicht nur interessante Einzelheiten über den französichen Champagner-Hersteller Maison Alexandre Bonnet, sondern auch darüber wie teuer die Fahrten auf den französischen Autobahnen sind, (dort muss man nämlich jede Strecke, die man zurücklegt bezahlen, zusätzlich zum Benzin,) wie ihr Freund einst eine ordentliche Summe an den französischen Zoll bezahlen musste, obwohl er eigentlich nur aufrichtig sein wollte und wie ausgelassen die Schwulen in Köln ihren Champagner ordern und feuchtfröhlich feiern, als ob es keinen Morgen gäbe. Ach, schwul sollte man sein. Da sähe alles ganz anders aus. Aber um ehrlich zu sein bin ich für den Moment auch recht zufrieden. Zum Ende unseres angeregten Gespräches sind die sympathische Vertrieblerin und ich beim Du angekommen und ihre Champagner-Vorräte sind soweit zur Neige gegangen, dass sie die Reste an die Mitarbeiter des Supermarktes abgeben und sich auf den Weg in ihr Hotel machen kann. Morgen geht es nämlich vom Mühlenkamp in die Lange Reihe. Und dort warten, wie ich nun gerade erfahren habe, die ganz großen Abnehmer des Edelgesöffs. Wir verabschieden uns herzlich und mit festem Händedruck und den besten gegenseitigen Wünschen voneinander und ich bin wieder einmal froh und dankbar auf mein Gefühl gehört zu haben. Und auch wenn es heute NUR um Champagner ging, habe ich doch im Verlauf des letzen Jahres eins gelernt: mein Gefühl trügt mich nur allzu selten. In diesem Sinne: es ist immer wieder schön wenn es schön ist. Have a fabulous friday night, lovers. Enjoy.
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