Kinder, am Wochenende hat mich der Wahnsinng gepeitscht. Natürlich war ich am Samstag Morgen um kurz vor zehn beim Abercrombie & Fitch Store Opening in der Poststraße in Hamburg. Der frühmorgendliche Regen hatte scheinbar auch niemand anderen daran gehindert, sich zeitig auf den Weg zu machen, nur dass ich mir schnell eingestehen musste, dass ich ganz schön spät dran war. Zwei dichtgedrängte Schlangen hatten sich bereits hinter dem Eingang und mitten auf der Straße angesammelt, die extra von der Polizei abgeriegelt worden war. Ein wenig übertrieben, wie ich fand, aber scheinbar weise bedacht. Ich gesellte mich zu ein paar anderen Schaulustigen auf die gegenüberliegende Seite des Eingangs und wartete darauf, was gleich passieren würde. Als die Uhr zehn Uhr schlug, fingen die ersten Minderjährigen an zu kreischen und forderten lauthals das Öffnen der Türen. Als dies nicht gleich geschah, wurden weitere Rufe darüber laut, dass es schon nach zehn sei und sie endlich rein wollten. Es war köstlich! Das Abercrombie & Fitch Team ließ sich Zeit und erst einige Minuten nach zehn öffneten sich die Türen und drei Jungs, einer mit freiem Oberkörper und Jeans, die beiden anderen in dunkelblauem Pulli und kurzen roten Hosen, und ein Mädel, im weißen Kleidchen und blauer Strickjacke, traten heraus und riefen nicht gerade lautstark "Welcome to Abercrombie & Fitch in Hamburg!" Ein paar Fotos für die Presse später war das mitreißende Spektakel vorbei. Ganz ehrlich, ich hatte wirklich ein bisschen größere Effektheischerei erwartet und war schon sehr enttäuscht, dass nicht mehr passierte. Schließlich hatten eine Woche lang im Voraus eine Menge oberkörperfreier Jungs die Straße gesäumt um auf das Event der Spitzenklasse aufmerksam zu machen. Als ein paar Minuten später die für die kleinen Jungen und Mädchen erlösende Kette vor dem Einlass gelöst wurde und die ersten wenigen den Laden stürmen durften, war das Geschrei dann wieder groß. Mit kreischenden Lauten rannten die Wartenden in den Laden, um auch ja der oder die Erste zu sein. Nach ein paar Minuten fröhlicher Belustigung reihte ich mich ebenfalls in die Schlange ein, für mich auch einfach mal gar kein Problem. Eine geraume Zeit stand ich nun zwischen Unmengen von kleinen komplett überdrehten, aufgedonnerten, Mascara-verschmierten, kichernden, nervig schnatternden, herausgeputzten, zahnspanngigen, übertrieben geschminkten, leider auch nach Schweiß riechenden und wahnsinnig aufgeregten Mädchen und fragte mich mehr als einmal, woher die eigentlich alle Abercrombie & Fitch kannten. Ich für meinen Teil verbringe seit meiner Highschool-Zeit mit 16 Jahren in San Antonio quasi einen Großteil meines Lebens mit meiner Vorliebe für das amerikanische Modelabel, aber die kleinen Mädels hatten glaube ich noch nicht mal richtig geknutscht und waren schon unsagbar heiß auf das Shopping-Erlebnis, von dem sie glaube ich gar nicht wirklich viel verstanden. Scheinbar hatte die PR-Masche der vorangegangen Woche tatsächlich funktioniert. Als ich schließlich vor dem Eingang angekommen und von einem arroganten Möchtegern-Model zusammen mit einigen anderen mit den Worten "Nicht rennen, nicht fallen, nicht kreischen, es ist alles gut! Es ist für alle genug da!" instruiert worden war, schleuste ich mich an den fotohungrigen Mädels und dem obligatorischen Nacktmodel vorbei durch einen dunklen verwinkelten Gang. Und dann endlich stand ich im Hamburger Abercrombie & Fitch Store. Aber ganz ehrlich, Freunde, irgendwie war es nicht das Zuhause auf das ich mich gefreut hatte. Gefühlte fünfhundert Mitarbeiter, Jungs und Mädels, im absoluten Einheitslook, begrüßten mich im 0,1-Sekunden-Takt mit "Hey, what's up?" und sobald ich mir ein Teil näher angucken wollte, stand gleich, aber sowas von gleich, jemand neben mir um mir mit der Größe zu helfen. Nett gemeint, aber unglaublich anstrengend und nervtötend. Mit in Ruhe umsehen war da nicht viel. Ich schaffte es trotzdem mir einen guten Gesamteindruck zu verschaffen, beobachtete das Mädchen mit der Duftsprühflasche, das im unermüdlichen Einsatz die Regale mit dem A & F Parfum Fierce besprühte, amüsierte mich über die Jungs und Mädels, die auf der Treppe nach oben in die Frauenabteilung ununterbrochen zur Musik tanzen mussten und entdeckte die unauffälligen Putzfrauen, die ständig den Boden und die Glasregale mit den Auslagen sauber wischten. Es war unglaublich! Dazu unzählige kleine Mädchen, die sich die Arme vollrafften und mit heißen Köpfen in einer endlosen Schlange vor der Umkleidekabine warteteten, verzweifelte Gesichterchen, wenn ein ersehntes Stück scheinbar nicht sofort auffindbar war und geschäftige Supervisor, die den vielen Mitarbeitern sogar Anweisungen darüber gaben, wo genau sie sich hinzustellen hatten, genau, bitte zwei Millimeter weiter nach rechts, "Absolutely great, thank you!" Nein, ganz ehrlich, das war nicht wie Nachhausekommen. Zumal ich nicht nur die großen Stores in New York oder Boston kenne, sondern eben auch viele kleinere Filialen, in denen es so viel entspannter zugeht. Und in denen es auch wirklich Spaß macht bei Abercrombie & Fitch einzukaufen. Aber von Spaß, ganz abgesehen von den mehr als unverschämten Preisen, war hier nicht viel übrig geblieben. Nach einer Weile hatte ich genug und machte mich fast schon ein wenig enttäuscht auf den Weg nach draußen, natürlich nicht ohne das ein oder andere "Thanks for coming in!" entgegen gerufen zu bekommen. Am Eingang entdeckte ich dann, dass gerade mein Lieblings-Male-Model mit Fotos machen dran war und da ich dringend eine kleine Erheiterung brauchte, habe ich schnell wie der Wind ein Polaroid mit ihm und mir machen lassen. Meine Güte, der war wirklich schön! Draußen in der Sonne genoß ich den Anblick meines hübschen Erinnerungsfotos. Der Ansturm auf den Laden war nicht geringer geworden, es war immer noch wahnsinnig viel los. Ich jedoch muss ehrlich sagen, dass ich zwar aufgeregt war über die Tatsache, dass Abercrombie & Fitch nach Hamburg kommt, aber nun erkannt habe, dass diese amerikanische Welt nicht hierher passt. Es ist immer schön, wenn man etwas aus dem Ausland mitbringt, was es Zuhause nicht gibt, das macht die Sachen noch viel besonderer. Und die Erinnerungen noch schöner. Mit dem Laden in Hamburg geht ein Stück davon verloren. Es ist nichts besonderes mehr, bald werden alle mit dem Modelabel herumlaufen. Und nicht nur das: so ein Geschäft wie Abercrombie & Fitch sollte in seiner eigentlichen Umwelt bleiben, damit das, was man dort kaufen kann und vor allem die Story des Labels, auch richtig wirken kann. In Hamburg ist der Laden irgendwie fehl am Platz. Ja, Kinder, man muss der Wahrheit ins Auge blicken können. Das habe ich hiermit getan. Mein zweites plötzliches Highlight des Tages bestand kurz darauf darin, dass auf einmal zwei Mädchen auf mich zukamen und mich fragten, ob ich mich hier auskenne. Ich antwortete ihnen, dass ich das tue, und dann fragten die beiden mich doch tatsächlich, ob ich ihnen sagen kann, wo Pimkie ist! Wenn das nicht herrlich ist! Alle sind heiß auf Abercrombie & Fitch, und die zwei kommen extra wegen Pimkie nach Hamburg. Fand ich super! Und Pimkie hin oder her, zumindest wissen die beiden, welcher Laden für junge Mädels in einer deutschen Stadt wirklich nicht fehlen darf. In diesem Sinne: Achtung vor dem Wahnsinn und eine Gute Nacht. See you soon, lovers!
Kinder, es gibt Momente im Leben, die muss man einfach noch mal Revue passieren lassen. Weil sie einmalig waren, beeindruckend, belustigend, merkwürdig, spannend, aufregend, oder sogar alles zusammen. Daher möchte ich Euch heute noch einmal mitnehmen zur Movie meets Media Party in Berlin und wünsche Euch viel Spaß bei diesem herrlichen Rückblick! Es ist ein absolutes Mega-Highlight: ich habe Karten für die Movie meets Media Party anlässlich der Berlinale in unserer Hauptstadt gewonnen und ich kann mein Glück kaum glauben. Aber ehe ich mich versehe und noch länger darüber nachdenken kann, was für ein Glück ich hatte, sitze ich auch schon im Bus und brause mit wehendem Haar gen Berlin. Im Hotel angekommen bleiben mir noch gute drei Stunden um mich auf den abendlichen Event der Spitzenklasse vorzubereiten, und die Zeit will gut genutzt werden. Schließlich will ich den Promis in nichts nachstehen. Und so verwende ich unzählige Minuten und ganz viel Hingabe darauf, ebenfalls wie ein Prom
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