Manchmal muss ich mich doch sehr wundern, was für verschrobene alte Leute in Winterhude leben. Einen weiteren Beweis dafür, dass die meisten Menschen nicht mehr alle Tassen am Schlüppi haben, habe ich kürzlich beim Bäcker getroffen. Wie jeden Morgen stellte ich mich brav in die Schlange und bemerkte nach einer kurzen Weile einen weißhaarigen alten Mann, der sich gekonnt, wie er dachte, unauffällig an der Schlange vorbei an den Tresen schob und den Bäckereifachverkäufer mit dummen Sprüchen à la "Na, siehst Du auch zu, dass Du Dich nicht verrechnest?" zu verunsichern versuchte. Allein das fand ich schon mal enorm unangebracht, aber manche Menschen müssen sich halt zu jeder Zeit beweisen wie absolut unwiderstehlich und weltgewandt sie selber sind. Beim Warten hatte ich Gelegenheit den Arschloch-Opa genauer zu betrachten. Seine weißen Haare waren fast schulterlang und hätten von der Länge her locker die eines bedeutend jüngeren Surfis sein können. Er hatte die wettergegerbte Haut eines alten Seglers und war gut gekleidet, mit rostfarbener Breitcordhose und grüner Wachsjacke, der typische Hanseat eben. Nur dass die typischen Hanseaten zwar unterkühlt, aber nicht übermäßig arrogant sind. Anders der Arschloch-Opa. Nachdem er dem armen Bäckerjungen lange genug auf die Finger geschaut hatte, meinte er, dass nun seine Zeit gekommen war und gab ohne Umschweife seine Bestellung ab, während die Dame vor ihm den Laden verließ. Schön und gut, aber nicht mit mir, schließlich wartete ich schon länger als der versnobte Cordhosenträger, und so erklärte ich ihm freundlich, dass ich vor ihm an der Reihe bin. Sofort echauffierte sich der Arschloch-Opa und warf mir süffisant lächelnd vor, im Irrglauben zu sein, was ich aber nicht auf mir sitzen lassen wollte. Ich erklärte ihm nochmals höflich, dass ich schon seit geraumer Zeit in der Schlange stehe und ihn sogar noch habe hineinkommen sehen, und zwar nach mir. Der Bäckergeselle wurde zunehmend unruhiger und langsam rot im Gesicht, scheinbar traute er sich nicht, dem arroganten Draufgänger zu sagen, dass er wirklich noch nicht an der Reihe war. Und auch der Arschloch-Opa schien nicht mit Gegenwind gerechnet zu haben, wahrscheinlich kuschten sonst alle vor seiner unwürdigen Erscheinung. Ihm gingen die Worte aus, und so sagte er nach meinen zweiten Hinweis darauf, dass ich vor ihm an der Reihe bin, nur noch: "Und wenn? Ist doch egal. Was kümmert Sie das?" Ganz ehrlich, da blieben selbst mir die Worte weg. Mit so viel Dreistigkeit und Widerwärtigkeit konnte ich am frühen Morgen einfach noch nicht umgehen. Natürlich hätte ich den alten Mann gar nicht erst darauf aufmerksam machen müssen, dass er noch nicht dran ist, aber bei solchen Menschen geht es einfach ums Prinzip. Ein Mann wie der Arschloch-Opa denkt doch tatsächlich er kann sich alles erlauben, nur weil er eine Barbour-Jacke trägt und für sein Alter noch recht fülliges Haar hat. Aber nicht mit mir. Ich werde den unverschämten Impertinenten im Auge behalten und bei sich bietender Gelegenheit erneut zuschlagen. Und dann hoffentlich das letzte Wort haben. So leicht kommt mir der Arschloch-Opa nicht davon. Und obwohl der Bäckereifachverkäufer hörbar aufatmete, als der knitterige Kerl den Laden verließ, hätte ich mir von ihm doch ein bisschen mehr Zivilcourage gewünscht. Natürlich ist der Kunde der König, aber in diesem Fall war ich nicht nur die Königin, sondern auch die Kundin, die im Recht war. Wie dem auch sei: Fortsetzung folgt. Viele Grüße an den Arschloch-Opa. I am watching you!
Kinder, es gibt Momente im Leben, die muss man einfach noch mal Revue passieren lassen. Weil sie einmalig waren, beeindruckend, belustigend, merkwürdig, spannend, aufregend, oder sogar alles zusammen. Daher möchte ich Euch heute noch einmal mitnehmen zur Movie meets Media Party in Berlin und wünsche Euch viel Spaß bei diesem herrlichen Rückblick! Es ist ein absolutes Mega-Highlight: ich habe Karten für die Movie meets Media Party anlässlich der Berlinale in unserer Hauptstadt gewonnen und ich kann mein Glück kaum glauben. Aber ehe ich mich versehe und noch länger darüber nachdenken kann, was für ein Glück ich hatte, sitze ich auch schon im Bus und brause mit wehendem Haar gen Berlin. Im Hotel angekommen bleiben mir noch gute drei Stunden um mich auf den abendlichen Event der Spitzenklasse vorzubereiten, und die Zeit will gut genutzt werden. Schließlich will ich den Promis in nichts nachstehen. Und so verwende ich unzählige Minuten und ganz viel Hingabe darauf, ebenfalls wie ein Prom
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