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Wadenbeißer

Kinder, woran liegt es eigentlich, dass die, von denen wir es uns wünschen, sich nicht melden während die, denen wir in eindeutigen klaren Worten sagen „Paris – Athen – Auf Wiedersehen“ wagemutiger als die Ritter der Tafelrunde immer wieder in den oftmals nicht nachvollziehbaren Kampf ziehen um doch noch zu versuchen uns von sich zu überzeugen? Und das meist obwohl dieser Zug selbst mit Auszeichnung zum Lokführer des Jahres schon lange abgefahren ist? Ich blicke da nicht durch. Aber so entsteht eine ganz neue Kategorie Mann. Ich nenne sie ab heute mehr oder weniger liebevoll Wadenbeißer.
In folgenden wie ich finde anschaulichen und greifbaren Worten habe ich kürzlich einem dieser nicht gleichsam ehrenhaften Tafelrittern nach zähen Wochen des Einfach-Nicht-Miteinander-Übereinkommens versucht deutlich zu machen, dass für uns nicht mal ein Zug nach Nirgendwo fährt:

Lieber Wadenbeißer. Um direkt auf Deine Frage zu antworten: Du schickst mir definitiv zu viele Fotos und Selfies, ja. Ich kann damit auch gar nicht umgehen weil ich nicht verstehe, dass Du mir immer wieder Bilder schickst, denn wir beide kennen uns noch gar nicht. Vielleicht macht man das heute so, ich mache es definitiv nicht so und finde es ein wenig befremdlich sich unbekannterweise so privat miteinander auszutauschen. Ja, wir haben telefoniert, ein Mal, aber kennen tue ich Dich damit nicht. Ich glaube mir wird das zu viel. Deine Dynamik befindet sich auf einer anderen Ebene als meine. So fühlt es sich für mich nicht stimmig an sondern überfordert mich. Ich möchte nicht den Druck verspüren etwas leisten zu müssen gegenüber jemandem den ich noch nie gesehen habe. So bin ich nicht. Und auch Tinder und Co. werden mich nicht dazu verleiten auf einmal anders zu agieren.
Manchmal passt das Timing einfach nicht.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Liebe Grüße, Charlotte

Während der oben beschriebene Wadenbeißer sich nur wenige Tage später für die übertriebenen nervtötenden Übersprungshandlungen entschuldigte und schlussendlich Verständnis dafür aufbrachte, dass er nicht nur in meinen sondern auch in seinen Augen den Bogen eindeutig überspannt hatte, hatte ich die Hoffnung, dass der Drops nun endlich gelutscht und diese Geschichte ihr für mich bereits absehbares unvermeidliches Ende gefunden hatte. Aber ich wähnte mich nur kurz in Sicherheit.
Dachte ich noch, dass der Kampfeslustige nach seiner unehrenhaften Niederlage sich nun an anderer Stelle auf die Lauer legt, hatte ich in diesem Fall mit Zitronen gehandelt und erhielt nach einer kurzen Pause in nicht absehbaren Abständen immer neue Kurznachrichten vom verkappten Rosenkavalier.

Glaube dass Du toll bist.
LG, der Wadenbeißer

War das ok? Bin halt kein Asshole.

Würde Dich gerne mal treffen!

Und? :)

Natürlich frage ich mich beim Erhalt immer neuer Interessensbekundungen, ob ich in meiner Deutlichkeit untertrieben habe und ob ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe. Aber es gibt nun einmal Rätsel, die ich nie werde lösen können, damit muss ich mich abfinden.
Da ich es jedoch als ermüdend empfinde erneut an eindeutigen Worten zu feilen um dem unerschrockenen Liebesanwärter NOCHMAL deutlich zu machen, das unsere Gemeinsamkeiten an der Stelle enden, an der andere noch nicht einmal begonnen haben, habe ich jetzt beschlossen, dass ich mich in Nichtantworten übe. Das ist immer nicht ganz leicht, weil es ja auch irgendwie nicht nett ist, aber auf der anderen Seite erreiche ich durch Nicht-Beachtung hoffentlich, dass auch das Interesse dieses Wadenbeißers sich langsam aber eindeutig und damit auch endgültig im Sande verläuft. Oder um es noch deutlicher zu sagen: ich wünsche dem jungen Mann eine Frau, mit der er zusammen einen Zug besteigen kann, mit dem die beiden in die gleiche Richtung fahren können. Vielleicht führt sie ihre erste gemeinsame Reise ja nach Großbritannien und sie können auf den Spuren von Sir Ivanhoe und den Rittern der Tafelrunde wandeln. Wenn das kein Spaß wäre!
In diesem Sinne: Good Night and Good Luck. Over and out. Happy friday, lovers. Enjoy.

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