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Es werden Posts vom September, 2014 angezeigt.

Abschlussball

Kinder, es gibt Tage an denen kann man nicht schreiben. Und es gibt Tage an denen will man auch einfach nicht schreiben. Und dann gibt es Tage, an denen man mit seinen Studienfreundinnen ordentlich einen trinkt und in alten Abschlusszeitschriften wühlt und daraus vorliest. Und vor viel zu ernst genommener variantenreicher Sprachimitation und lauter Lachen keine Stimme mehr hat beim Nachhausekommen und am liebsten sofort ins Bett möchte. Und manchmal sind das auch die Tage, an denen man, unter anderem, seine Liebe getroffen, aber nicht mit ihr gesprochen hat. An solchen Tagen schläft man hoffentlich ganz besonders schnell ein. Und verbringt eine möglichst traumlose ruhige Nacht. So good night. Sleep very well.

Strafvollzug

Tja, Kinder, manchmal hat man ja eine Vorahnung. Und manchmal versucht man diese Vorahnung zu übersehen. Ich meine, hinter dunkel getönten Sonnenbrillengläsern kann man auch mal die Augen zumachen, ohne dass es einer merkt! (Nicht, dass ich das nicht auch gerne tun würde, wenn der Ingo sich an und für sisch mal wieder überlegt sich im Fernsehen nackig zu machen. Aber da jibbet ja gottseidank noch die Umschalttaste.) Ohne Euch nun jedoch lange mit Geplänkel aufzuhalten, sage ich einfach offen und ehrlich wie es heute war: GANZ toll. Ich meine, da muss man der grausamen Wahrheit eben auch einfach ins Auge blicken. Und wenn ich das nicht gestern längst getan hätte, hätte ich heute auch vielleicht noch viel länger hingeschaut, aber wahrscheinlich hätte ich auch nach längerem Hinsehen das gleiche gesehen: Dummheit. Ganz viel Dummheit. Und dazu in beliebigen Variationen die folgenden wünschenswerten Eigenschaften: Engstirnigkeit. Borniertheit. Blödheit. Faulheit. Kleinkrämertum. Angst. Korin

Parfum und Heinzelmännchen

Kinder, es ist soweit, die Zeit des Abschieds ist gekommen. Die Arbeit ruft lauthals meinen Namen, und ich muss ihr folgen. Die Wahrheit ist grausam, aber ich spreche sie jetzt einfach aus (während ich die Augen fest zusammenkneife): mein Urlaub ist vorbei. Und während ich laut "Paris, Athen, Auf Wiedersehen!" rufe, denke ich leise "Ach, schade." Denn eigentlich war's doch ganz nett. Dass ich damit gerade über die Maßen untertreibe, ist Euch natürlich glasklar, denn die letzten zwei Wochen waren vor allem eins: fabelhaft. Neben all den Späßen und dem Unfug, den ich getrieben habe, den herrlichen Ausflügen, den vielen, vielen Stunden an der frischen Luft, den wunderbaren Nachmittagen im Kino, den vielen tollen Filmen, den Verabredungen und Gesprächen mit guten Freunden und anderen tollen Menschen, den erholenden Besuchen im Spa, den Stunden am Wasser, den gaumenschmeichlerischen Gerichten und dem guten Kaffee und vor allem der Ruhe und der Zeit, die ich für mich

Frische Luft tut immer gut

Kinder, was für ein herrlicher Spätsommertag! Und auch wenn man an manchen Tagen schwer aus dem Bett kommt, ich meine, bis um sechs Uhr morgens bei Joseph auf dem Kiez zu sitzen, Astra und Mexikaner zu trinken und zu quatschen, Luftküsschen von Axel dem Zuhälter zugeworfen zu bekommen während dieser meinem Begleiter gleichzeitig androht ihm auf die Fresse zu hauen, wenn er nicht nett zu mir ist, zum mindestens dritten Mal in Folge Vicky Leandros' "Ich liebe das Leben" zu hören (und sich zu fragen, ob das nicht eben und kurz davor auch schon lief), aus dem Fenster zu beobachten, wie der schüchterne Penny-Mitarbeiter auf der anderen Straßenseite offensichtlich lüstern bei Pauli Pizza flirtet, und von zwielichtigen Nachtgestalten wie von alten Freunden begrüßt zu werden, macht einen auf jeden Fall nicht älter, also, was mich angeht jedenfalls nicht, aber zumindest spätestens wenn man zu Hause ist, ist man dann doch irgendwann müde. So verschiebt sich die Aufstehzeit am darau

Wiedersehen mit Axel dem Zuhälter

Schluss, Ende, Aus, heute komme ich wirklich im Morgengrauen nach Hause, Kinder. Wenngleich es nicht schon fast wieder taghell ist. Ja, ich war auf dem Kiez. Ja, ich war bei Joseph. Ja, Axel der Zuhälter war auch wieder da. Nein, ich war nicht alleine dort. Den Rest überlasse ich den Rechenkünstlern unter Euch. In diesem Sinne: Gute Nacht. P.S.: Ich bin immer noch nicht interessiert. Aber es war wirklich ein schöner Abend.

Mein erster Tag als Schriftstellerin

Herrlich, Kinder, endlich bin ich Schriftstellerin! Ich wusste immer, dass dieser Tag kommen wird. Und meinen ersten Tag als Schriftstellerin verbringe ich natürlich standesgemäß: ich gehe ins Spa. Und zwar umsonst. Tja, so ist das als Schriftstellerin, auf einmal wird man überallhin eingeladen, und irgendwann darf ich sicher auch über den roten Teppich laufen, zusammen mit den Stars für die ich die Drehbücher zu ihren Oscar-prämierten Filmen geschrieben habe! Ach, entschuldigt, ich schweife ab. Ich wurde eingeladen. Vom Spa. Nicht weil ich Schriftstellerin bin, das halte ich lieber für's erste noch geheim, sondern weil ich so lange nicht dort war und sie mich aus diesem Grund gerne für einen ganzen Tag lang als ihren Gast begrüßen würden. Ich darf sogar eine Begleitung mitbringen. Na, da lasse ich mich doch nicht lange bitten! Wer im Sale einkauft, lässt sich auch gerne zu einem kostenlosen Aufenthalt im Spa einladen. Wobei ich betonen möchte, dass das eine eigentlich gar nichts m

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 10)

Kinder, heute ist es endlich so weit, heute werde ich Schriftstellerin! Tag zehn meiner erquickenden Episode (hui, schon wieder eine Alliteration!) hat soeben begonnen und ich wache mit dem wunderbaren Wissen auf, dass ich für heute keine, aber auch gar keine Pläne habe. Gut, den Plan hatte ich mir im Laufe der letzten Tage so zurecht gelegt, aber ich finde, man muss auch mal ganz gezielt einen Tag lang keine Pläne haben. Wann ist das schon noch so? Seht Ihr, da habe ich Euch wieder. Und so bleibe ich erstmal noch im Bett liegen und genieße den erfrischenden Gedanken, dass ich heute nichts, aber auch gar nichts vorhabe. Irgendwann stehe ich auf, mache meine Playlist an, tanze ein wenig wie Kevin in "Kevin - Allein zu Haus", als er alleine zu Hause ist (die Eloquenz ist heute wieder einmal die meinige), koche Kaffee, surfe ein wenig im Netz, lese hier, fülle einen Warenkorb dort (ähh, ist alles schon wieder gelöscht!) und telefoniere schließlich mit meinem Bruder. Hey, ich sag

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 9)

Kinder, heute hatte ich einen wirklich schönen Tag. Und einen sehr ruhigen Tag. Das tat gut, auch wenn ich immer noch sehr erschöpft bin. (Isch frage misch da regelrescht, ob mir so ein Caramell-Fitness-Drink vom Ingo an und für sisch gut tun würde?!) Aber immer schön der Reihe nach. Schließlich will ich Euch auch dieses Mal der Vollständigkeit halber nicht vorenthalten was mich gestern vom Schreiben abgehalten hat. Am Montag wache ich zur zur frühen Stunde auf und stelle hocherfreut fest, dass ich noch genug Zeit habe um rechtzeitig zum Frühstück bei McDonalds zu sein. Sapperlot noch eins, wenn das nichts ist! Flink ins Bad geeilt, Gesicht gereinigt, mit Tonic geklärt und anschließend meine neue fantastische Creme aufgetragen, Haare hochgesteckt, Jeans angezogen, cremefarbener leichter Pulli von Massimo Dutti (richtig, aus dem Sale! Und er sieht himmlisch aus!) aus meinem Klamottenstapel gezerrt und übergeworfen, Birkenstocks an, doch noch fix die Lippen angemalt und auf geht's z

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 8)

Heute kann ich nicht schreiben. Heute fühle ich mich irgendwie krank und niedergeschlagen. Ich hoffe, dass das lediglich an der plötzlich eingetretenen Kälte liegt. Die hat die nahezu überschwängliche herbstliche Hitze nämlich mit einem Schlag und ohne Vorwarnung abgelöst. Mein Körper fühlt sich wie der einer 80 Jahre alten Frau an und ich muss nach einem wirklich anstrengenden Tag für meine viel zu leicht strapazierbare Seele einfach nur dringend schlafen und mich ausruhen. Und morgen sieht die Welt hoffentlich schon wieder ganz anders aus. Nach The Big Bang Theory gehe ich auch sofort ins Bett. Oder vielleicht auch jetzt gleich. Ich wünsche Euch eine erholsame Gute Nacht.

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 7)

Kinder, ehrlich, ich bin ganz schön erschöpft. Und das liegt mit Sicherheit nicht daran, dass ich gestern feiern war, sondern daran, dass ich trotz Urlaub einfach nicht genug Zeit und Ruhe habe. Klingt komisch, aber es ist so. Ich brauche scheinbar weitaus mehr Ruhe als andere Menschen. Irgendwie komme ich aber nicht dazu mir genug Ruhezeiten zu nehmen. Allerdings kann man mir nicht vorwerfen, dass ich es nicht versuche. Aber der Reihe nach. Schließlich möchte ich Euch nicht vorenthalten was mich am gestrigen Tage ums erneute Mal, sapperlot noch eins, vom Schreiben abgehalten hat. Als ich zur vormittäglichen Stunde aufwache und kurz darauf meinen Kaffee auf meinem Balkon in der Sonne genieße, beschließe ich kurzerhand, dass ich heute einfach mal zu Hause bleibe und meine Ruhe genieße. Und ausserdem wollte ich schon seit Ewigkeiten wieder einmal Waffeln backen! Das werde ich heute endlich tun. Es gibt wirklich wenige Dinge, die mich so entspannen wie backen und kochen. Supper, des pass

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 6)

Heute kann ich nicht schreiben. Heute bin ich angemessen angetrunken und viel zu müde. Und ich bin noch immer überrascht darüber, dass der heisseste und hübscheste Typ auf der Party heute abend auf mich stand. Ich meine: hä? Ich habe meine Boyfriend Jeans, ein schlichtes weißes Oberteil (nicht mal mit Ausschnitt) von Massimo Dutti aus dem Sale und meine Birkenstocks angehabt, und ich sage es offen heraus: das ist jetzt nicht gerade das Outfit, mit dem man offiziell jemanden aufreißen könnte. Aber scheinbar hat er das anders gesehen. Interessant. Ich muss dahingehend investigieren. Und verstehe es bis dahin auch einfach erstmal nicht. Aber vielleicht muss ich das für den Moment auch gar nicht. Es ist klar, dass ich aus oben genannten Gründen sofort ins Bett muss. Und dass ich heute nicht nach dem Parfum von Axel dem Zuhälter stinke finde ich ist weitaus mehr als ein absoluter Bonuspunkt für eine angenehme Nachtruhe. Schlaft gut. Ich wünsche Euch eine entspannte Gute Nacht.

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 5)

Also Kinder, jetzt mal ganz ehrlich, manchmal kommt man einfach vom Wege ab. So geschehen am gestrigen Tage und natürlich liegt mir nichts ferner als Euch darüber im Unklaren zu lassen was mich gestern dummerweise schon wieder davon abgehalten hat endlich mit dem Schreiben zu beginnen. Aber immer schön der Reihe nach, schließlich möchte ich Euch nichts vorenthalten. Und ich muss der grausamen Wahrheit auch dringend direkt ins Auge blicken, da führt kein Weg dran vorbei, denn sonst komme ich nie dahinter, warum ich einfach nicht zum Schreiben komme. Nicht weit nach dem Morgengrauen, gut, das ist ein bisschen geschummelt, die Sonne scheint schon in vollster Herrlichkeit, hüpfe ich aus dem Bett und begebe mich kurze Zeit darauf mit meinem Kaffee und meiner momentanen Lieblingsmusik auf den Balkon. Hier genieße ich wie jeden Morgen meine Ruhe und die sonnige Seeligkeit meines Spätsommerurlaubs. Ich könnte ewig hier sitzenbleiben und möchte mich am liebsten gar nicht mehr fortbewegen, aber

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 3)

Kinder, heute ist es endlich so weit! Heute gebe ich Vollgas. Heute lege ich los. Heute mache ich einen Ausflug. Schliesslich habe ich Urlaub und muss die Gunst der Stunde und der ebenfalls günstigen Zusammenstellung aus strahlendem Sonnenschein und annähernd ausreichend Zeit im Angebot endlich nutzen und ins sagenumwobene Blankeneser Treppenviertel und an den Strand fahren. Ich war zwar schon mal dort, aber das ist eine ganze Weile her und seitdem wollte ich unbedingt immer wieder dorthin zurück. Und so springe ich heute morgen nachdem ich mich noch einmal ganz kurz umgedreht habe aus dem Bett und gönne mir erstmal eine ausgedehnte Kaffeepause auf dem Balkon in der herrlichsten Spätsommersonne und lasse den Tag gemütlich angehen. So gehört es sich nämlich im Urlaub. Weil es draussen so schön ist, beantworte ich von meinem sonnenüberströmten Platz aus noch schnell ein paar E-Mails und und gönne mir anschliessend ein kleines Brunch-ähnliches Frühstück, damit ich auch ordentlich gestärkt

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 2)

Heidewitzka, was für ein herrlicher Spätsommer! Und damit willkommen zurück zu meinem Selbstversuch. Schliesslich geht es hier um weitaus elementarere Dinge als eine fantastisch wärmende Herbstsonne. Ich habe hier ein Ziel vor Augen und die Messlatte deutlich hoch gelegt, da kann ich mich mit solchen Themen nun wirklich nicht aufhalten. Allerdings springe ich heute ein winziges Eckchen später aus dem Bett als am gestrigen Tage, geniesse dafür jedoch den morgendlichen Kaffee samt aktueller Lieblings-Playlist auf Spotify (selbst zusammengestellt, versteht sich) auf dem Balkon weitaus länger. Ausgleichende Gerechtigkeit muss sein, da kenne ich nichts. Vielleicht trägt aber auch just besagte Sonne dazu bei, dass ich mich gar nicht mehr von meinem gemütlichen Hochsitz über den Dächern der Stadt fortbewegen möchte, und beim späteren Blick in den Spiegel entdecke ich, dass ich durchaus Farbe bekommen habe. Zum draufhüpfen süß! Ach, ich geh' nochmal ganz kurz raus. Die fünf Minuten... Und

Wie werde ich Schriftstellerin in zehn Tagen (Tag 1)

Kinners, nee, ich kann es kaum glauben, endlich habe ich Urlaub! Nach mehr als einem halben Jahr auch überaus verdient. Und diese Zeit will nun genutzt werden, um endlich mit dem anzufangen, was ich EIGENTLICH machen will. Dazu bin ich in letzter Zeit leider gar nicht mehr gekommen, und dabei steht mein Lebenstraum doch schon seit Kindheitstagen fest: ich werde Schriftstellerin. Sämtlichen Mitmenschen und, gottlob, auch mir selber ist das seit unerträglicher Ewigkeit lang klar, aber, wie wir alle wissen, von nichts kommt nichts. Schön, dass die Ideen mir nur so im Kopf herum spuken und ich, wann immer ich unterwegs bin, tausende von Sätzen in Gedanken aneinanderreihe und immer neuen Klamauk im Sinn habe, aber was habe ich davon, wenn ich es nicht AUFSCHREIBE? Die Antwort ist einfach und banal, und auch für die Nicht-Schnellmerker wie eins und eins im Kopf zusammen zu zählen: NICHTS. Und aus diesem Grund fange ich jetzt an. Ich lege los. Ich gebe Gas. Ich haue richtig einen raus. Auf ge