Kinder, neulich im Bistro war es mal wieder so weit: Ich wusste weder ein noch aus. Und selbst wenn ich ein gewusst hätte, so hätte ich doch nichts tun können um aus dem sich mir dargebotenen Schauspiel zu entkommen.
Wohlan, aber nun erst einmal von vorne. Es trug sich also zu, dass ich ob mangelhafter Auswahl auf der Suche nach einem leeren Plätzchen am Nebentisch eines sich bereits bei meiner Ankunft offensichtlich nicht grünen Paares einen unbesetzten Bistrohocker fand auf dem ich mich niederlassen konnte.
Sogleich bemerkte ich den anklagenden und deutlich gereizten Tonfall der aufbrausenden unechten Blondine im besten Alter mit sorgsam zurecht geföhntem kinnlangen Haar. Mit knallig-pinken Lippenstift-Lippen in waschechter Natascha-Ochsenknecht-Manier, dramatisch betonter Wimpern-Augen-und-Brauen-Partie und ebenfalls knallpink lackierten Gelnägeln spottete sie jeder Beschreibung eines auffällig zurechtgemachten Möchtegern-Starlets und ließ gleichsam mit ihrem tief dekolletierten schwarz-weiß-gestreiften V-Neck-Top und den schwarzen ultrakurzen Shorts der Fantasie keinen Spielraum. Meiner zumindest nicht. Und ich glaube auch, dass ihrem glatzköpfigen Tischherren, akkurat in weißem Hemd und schwarzer Anzughose gekleidet, kaum mehr Spielraum zum Rätseln blieb.
Doch wie mir schien waren die beiden auch nicht zum Rätselraten zusammen gekommen. Mir jedoch bereitete diese eher unangenehme und zunehmend unfreundlicher erscheinende Zusammenkunft durchaus Kopfzerbrechen, insbesondere weil der Tonfall der verstärkt garstiger artikulierenden Frau von Welt? Fragezeichen nur mehr ausfallender wurde. Umso mehr beschäftigte mich die Frage warum der nicht-auf-den-Mund-gefallen-wirkende Geschäftsmann im Verlauf mehr und mehr zum Schoßhündchen wurde der nicht zurückbellte sondern sich trotz aller Gemeinheiten auch weiterhin am liebsten in den Schoß der Pink Lady gelegt hätte um sich von ihr die Eier kraulen zu lassen.
Trotz dessen dass er bereits mehrfach durchdringend von seiner Begleitung angeraunzt worden war, hob er dennoch zur Klärung an: „Warum wolltest Du Dich denn heute mit mir zum Mittagessen treffen?“ Die pink Lackierte wurde nur mehr ungehalten und erwiderte fast schon eisig-ignorant: „Ich wollte mich nochmal treffen. Um halt zu gucken was passiert. Und da ist nichts mehr. Nichts. Gar nichts. Das kannst Du abhaken.“
Er jedoch hakte nicht ab, sondern noch einmal nach: „Aber warum hast Du mich denn dann heute angerufen? Bist Du sicher, dass zwischen uns nichts mehr ist?“ Woraufhin die Blondgefärbte aggressiv schnaubte und ihm nahezu demonstrativ noch lauter werdend entgegen schmetterte: „Bist Du eigentlich psychisch gestört, oder was?!? Das hast Du mich jetzt schon vier Mal gefragt!!“
Uiuiuiuiuiuiui, da schlackerten selbst mir die Ohren obwohl auch ich gerne davon ausgehe, ich hätte schon alles gehört. Nein, Kinder, dem ist nicht so, wir alle lernen nie aus. Auch der kahlköpfige Geschäftsmann schien nicht genau zu wissen wie ihm geschah, doch er hielt wacker die Fahne oben. Ich war erstaunt ob seiner Standfestigkeit, gut, vielleicht war es das was auch die pinke Blondine einst in seine Arme getrieben hatte, doch gleichzeitig fragte ich mich, ob er eigentlich auf Sado-Maso stand und es nicht andersrum ihre sadistische Ader war, die ihn, seines Zeichens scheinbar Masochist, einst in ihre sadistischen Arme getrieben hatte.
Als sie kurz darauf ihr Handy hervorholte und begann eine Nachricht zu tippen, versuchte er wagemutig, das Gespräch zurück an den Tisch zu bringen: „Bist Du jetzt mit mir hier oder mit Deinem Handy?“ Sie jedoch schleuderte ihm wutentbrannt entgegen: „Spinnst Du? Ich soll das Handy wegpacken? ‚Bist Du jetzt mit mir hier oder mit Deinem Handy?’ Du spinnst wohl. Du hängst doch sonst drei Stunden am Stück an Deinem Telefon. Ich fass’ es nicht. Das ist ja wohl nicht Dein Ernst! Ich schreibe sonst nie wenn ich in Verabredungen bin. Ich brauche das gar nicht. Aber das ist jetzt gerade einmal wichtig!“
Wie wichtig konnte ich natürlich schlecht erahnen. Aber so taff sie auch tat, so merkte ich ihr doch auch vom Nebentisch her an, dass sie nervös war. Vielleicht war das Schreiben einer SMS eine Möglichkeit diese kurz zu kaschieren. Ein paar Bosheiten galt es sicher noch loszuwerden bevor sie sich verabschieden würde. Die ganze Zeit wackelte sie durchgehend mit ihren Händen am Tisch, kippelte auf ihrem Bistrohocker, riss damit den Tisch zwei Mal fast um und bezeugte zumindest mir gegenüber damit ihre wacker zu verbergen suchende Nervosität. Komisch, dass der Tisch nicht längst umgekippt war, komisch, dass sie noch nicht umgekippt war. Vielleicht hielten sich auch beide aneinander fest.
Doch kurz bevor ich fast noch Mitleid mit ihr bekommen hätte, er dagegen tat mir bereits von Anfang an leid, fuhr sie ums erneute Mal zu Hochtouren auf: „Warum Du Deine Frau betrogen hast? Na, bestimmt nicht weil Du sie liebst, hahahahaha!!!“ (Dabei klang ihr Lachen so wie das der boshaften Cruella de Vil aus „101 Dalmatiner.“) „Aber ist doch gut dass man sich noch mal getroffen hat. Zum Endgespräch. Dann weiß man jedenfalls woran man ist. Also, ich will das nicht mehr. Für mich ist das vorbei.“
Für ihn war es das nicht. Er hatte der pinken Blonden sogar Blumen mitgebracht. In einem schmalen Wasserglas hatten sie scheinbar versucht die weißen Lilien vor dem fast sicheren Hitzetod zu bewahren. Freudig fügte er nochmals an: „Die hab‘ ich extra gekauft heute Morgen!“ Woraufhin sie nur erwiderte: „Ja, schön.“ Sich keine zusätzliche Blöße geben wollend fügte er hinzu: „Sonst lass‘ sie hier!“ Aber daraufhin überraschte sie ihn, und mich: „Nee, die nehm‘ ich mit.“ Doch im gleichen Augenblick fiel das Glas mit den Lilien um und setzte den ganzen Tisch unter Wasser.
Der glatzköpfige Geschäftsmann verschwand kurz darauf im Inneren des Bistros und als er zurückkam und sich umständlich wieder hinsetzte, fragte Cruella ihn erbost: „Ich dachte Du hast schon gezahlt?“ – „Nee, hab ich nicht.“ – „Ja, und warum bist Du reingegangen? Ich will nichts mehr.“
Um nur kurz darauf festzustellen: „Du hast ja Deinen Wein auch gar nicht getrunken.“ Tja, denke ich mir, das hätte er wohl besser, aber vielleicht wäre dann er es gewesen der ausfällig geworden wäre. Und wenn er heute auch als armes Schoßhündchen in die sommerlichen Annalen des Bistros eingegangen war, so konnte er sich zumindest auf die Fahnen schreiben, dass er weder gebissen, noch seiner Herrin auf den sicherlich ebenfalls pinken Teppich gemacht hatte. Und er sich somit, auch wenn es in diesem Moment nicht greifbar war, nicht auf die gleiche Stufe wie sie gestellt hatte. In solchen Momenten macht das durchaus viel aus, wie finde ich.
Also gab er sich schließlich geschlagen und reichte ihr zum Ende umständlich ihren Badeanzug den er ihr von woher auch immer mitgebracht und in einer zu großen Plastiktüte verstaut hatte. Ich konnte gar nicht zählen wie oft die Tüte mit dem Badeanzug während des Gesprächs vom Bistrostuhl rutschte, nur gut, dass es draußen gerade nicht matschig war.
Und so hob er zum vorhersehbaren Schlussakt fast schon zerknirscht an: „Also, ich geh dann mal rein und zahle.“ – „Ja, es reicht mir auch! Verständlich.“
Rumms. Wo sie das wohl gelernt hatte? In der Schule für Disney-Bösewichte? Saß gar die leibhaftige Cruella de Vil neben mir, nur eben in pink? Oder wie wird man zu einer solchen Hexe?
Wie dem auch sei, auch ich war nicht zum Rätselraten hergekommen. Dennoch konnte ich am Ende aufklären worum es ging. Gut, die beiden hatten es mir auch denkbar einfach gemacht. Nach einer vorangegangenen Affäre über eine nicht unerhebliche Zeit von über einem Jahr wollte er mehr. Sie allerdings nicht. Um ihm das mitzuteilen hatte sie sich noch einmal ordentlich ins Zeug gelegt und alles an pinken Schminkutensilien gekauft was Natascha Ochsenknecht sich nicht rechtzeitig unter den Nagel gerissen hatte. Aber die hat ja gerade auch einen neuen Freund, den Olli, wie sie kürzlich bei der Promi-Party „Remus Lifestyle Night“ von Immobilienmakler Marcel Remus auf Mallorca bekannt gegeben hatte, und scheint aktuell somit durchaus mit wichtigeren Dingen beschäftigt zu sein.
Aber ich schweife ab. Cruella also hatte ihrem kahlköpfigen Langzeit-Liebhaber in bester Ich-zeige-Dir-was-Du-verpasst-Manier noch einmal zeigen wollen was genau es denn sein würde das er von nun an in der Zukunft verpassen würde. Um eine sorgsam bemessene Grenze zu ziehen und sich selbst nicht in Versuchung bringen zu lassen hatte sie es vorgezogen gemein zu sein und es bis zum Ende zu bleiben. Scheinbar zum Wohl von beiden. Denn auch wenn er höflich blieb kann ich mir kaum vorstellen, dass er hiernach auch weiterhin Interesse an ihr haben würde.
Doch was weiß ich denn schon. Vielleicht war all das auch nur ein Vorspiel! Und sie sind direkt im Anschluss hinter der nächsten Straßenecke übereinander hergefallen. Gefolgt um das zu überprüfen bin ich ihnen nicht.
Und so bleibt am Ende wenngleich vielleicht mehrere Ungewissheiten nicht geklärt werden konnten doch nur eine wirklich eklatante Frage offen: Ist Cruella farbenblind?
In diesem Sinne verabschiede ich mich von Euch und wünsche Euch einen fabelhaften Sonntagabend! Enjoy everything you do with your heart wide open. Always.
Wohlan, aber nun erst einmal von vorne. Es trug sich also zu, dass ich ob mangelhafter Auswahl auf der Suche nach einem leeren Plätzchen am Nebentisch eines sich bereits bei meiner Ankunft offensichtlich nicht grünen Paares einen unbesetzten Bistrohocker fand auf dem ich mich niederlassen konnte.
Sogleich bemerkte ich den anklagenden und deutlich gereizten Tonfall der aufbrausenden unechten Blondine im besten Alter mit sorgsam zurecht geföhntem kinnlangen Haar. Mit knallig-pinken Lippenstift-Lippen in waschechter Natascha-Ochsenknecht-Manier, dramatisch betonter Wimpern-Augen-und-Brauen-Partie und ebenfalls knallpink lackierten Gelnägeln spottete sie jeder Beschreibung eines auffällig zurechtgemachten Möchtegern-Starlets und ließ gleichsam mit ihrem tief dekolletierten schwarz-weiß-gestreiften V-Neck-Top und den schwarzen ultrakurzen Shorts der Fantasie keinen Spielraum. Meiner zumindest nicht. Und ich glaube auch, dass ihrem glatzköpfigen Tischherren, akkurat in weißem Hemd und schwarzer Anzughose gekleidet, kaum mehr Spielraum zum Rätseln blieb.
Doch wie mir schien waren die beiden auch nicht zum Rätselraten zusammen gekommen. Mir jedoch bereitete diese eher unangenehme und zunehmend unfreundlicher erscheinende Zusammenkunft durchaus Kopfzerbrechen, insbesondere weil der Tonfall der verstärkt garstiger artikulierenden Frau von Welt? Fragezeichen nur mehr ausfallender wurde. Umso mehr beschäftigte mich die Frage warum der nicht-auf-den-Mund-gefallen-wirkende Geschäftsmann im Verlauf mehr und mehr zum Schoßhündchen wurde der nicht zurückbellte sondern sich trotz aller Gemeinheiten auch weiterhin am liebsten in den Schoß der Pink Lady gelegt hätte um sich von ihr die Eier kraulen zu lassen.
Trotz dessen dass er bereits mehrfach durchdringend von seiner Begleitung angeraunzt worden war, hob er dennoch zur Klärung an: „Warum wolltest Du Dich denn heute mit mir zum Mittagessen treffen?“ Die pink Lackierte wurde nur mehr ungehalten und erwiderte fast schon eisig-ignorant: „Ich wollte mich nochmal treffen. Um halt zu gucken was passiert. Und da ist nichts mehr. Nichts. Gar nichts. Das kannst Du abhaken.“
Er jedoch hakte nicht ab, sondern noch einmal nach: „Aber warum hast Du mich denn dann heute angerufen? Bist Du sicher, dass zwischen uns nichts mehr ist?“ Woraufhin die Blondgefärbte aggressiv schnaubte und ihm nahezu demonstrativ noch lauter werdend entgegen schmetterte: „Bist Du eigentlich psychisch gestört, oder was?!? Das hast Du mich jetzt schon vier Mal gefragt!!“
Uiuiuiuiuiuiui, da schlackerten selbst mir die Ohren obwohl auch ich gerne davon ausgehe, ich hätte schon alles gehört. Nein, Kinder, dem ist nicht so, wir alle lernen nie aus. Auch der kahlköpfige Geschäftsmann schien nicht genau zu wissen wie ihm geschah, doch er hielt wacker die Fahne oben. Ich war erstaunt ob seiner Standfestigkeit, gut, vielleicht war es das was auch die pinke Blondine einst in seine Arme getrieben hatte, doch gleichzeitig fragte ich mich, ob er eigentlich auf Sado-Maso stand und es nicht andersrum ihre sadistische Ader war, die ihn, seines Zeichens scheinbar Masochist, einst in ihre sadistischen Arme getrieben hatte.
Als sie kurz darauf ihr Handy hervorholte und begann eine Nachricht zu tippen, versuchte er wagemutig, das Gespräch zurück an den Tisch zu bringen: „Bist Du jetzt mit mir hier oder mit Deinem Handy?“ Sie jedoch schleuderte ihm wutentbrannt entgegen: „Spinnst Du? Ich soll das Handy wegpacken? ‚Bist Du jetzt mit mir hier oder mit Deinem Handy?’ Du spinnst wohl. Du hängst doch sonst drei Stunden am Stück an Deinem Telefon. Ich fass’ es nicht. Das ist ja wohl nicht Dein Ernst! Ich schreibe sonst nie wenn ich in Verabredungen bin. Ich brauche das gar nicht. Aber das ist jetzt gerade einmal wichtig!“
Wie wichtig konnte ich natürlich schlecht erahnen. Aber so taff sie auch tat, so merkte ich ihr doch auch vom Nebentisch her an, dass sie nervös war. Vielleicht war das Schreiben einer SMS eine Möglichkeit diese kurz zu kaschieren. Ein paar Bosheiten galt es sicher noch loszuwerden bevor sie sich verabschieden würde. Die ganze Zeit wackelte sie durchgehend mit ihren Händen am Tisch, kippelte auf ihrem Bistrohocker, riss damit den Tisch zwei Mal fast um und bezeugte zumindest mir gegenüber damit ihre wacker zu verbergen suchende Nervosität. Komisch, dass der Tisch nicht längst umgekippt war, komisch, dass sie noch nicht umgekippt war. Vielleicht hielten sich auch beide aneinander fest.
Doch kurz bevor ich fast noch Mitleid mit ihr bekommen hätte, er dagegen tat mir bereits von Anfang an leid, fuhr sie ums erneute Mal zu Hochtouren auf: „Warum Du Deine Frau betrogen hast? Na, bestimmt nicht weil Du sie liebst, hahahahaha!!!“ (Dabei klang ihr Lachen so wie das der boshaften Cruella de Vil aus „101 Dalmatiner.“) „Aber ist doch gut dass man sich noch mal getroffen hat. Zum Endgespräch. Dann weiß man jedenfalls woran man ist. Also, ich will das nicht mehr. Für mich ist das vorbei.“
Für ihn war es das nicht. Er hatte der pinken Blonden sogar Blumen mitgebracht. In einem schmalen Wasserglas hatten sie scheinbar versucht die weißen Lilien vor dem fast sicheren Hitzetod zu bewahren. Freudig fügte er nochmals an: „Die hab‘ ich extra gekauft heute Morgen!“ Woraufhin sie nur erwiderte: „Ja, schön.“ Sich keine zusätzliche Blöße geben wollend fügte er hinzu: „Sonst lass‘ sie hier!“ Aber daraufhin überraschte sie ihn, und mich: „Nee, die nehm‘ ich mit.“ Doch im gleichen Augenblick fiel das Glas mit den Lilien um und setzte den ganzen Tisch unter Wasser.
Der glatzköpfige Geschäftsmann verschwand kurz darauf im Inneren des Bistros und als er zurückkam und sich umständlich wieder hinsetzte, fragte Cruella ihn erbost: „Ich dachte Du hast schon gezahlt?“ – „Nee, hab ich nicht.“ – „Ja, und warum bist Du reingegangen? Ich will nichts mehr.“
Um nur kurz darauf festzustellen: „Du hast ja Deinen Wein auch gar nicht getrunken.“ Tja, denke ich mir, das hätte er wohl besser, aber vielleicht wäre dann er es gewesen der ausfällig geworden wäre. Und wenn er heute auch als armes Schoßhündchen in die sommerlichen Annalen des Bistros eingegangen war, so konnte er sich zumindest auf die Fahnen schreiben, dass er weder gebissen, noch seiner Herrin auf den sicherlich ebenfalls pinken Teppich gemacht hatte. Und er sich somit, auch wenn es in diesem Moment nicht greifbar war, nicht auf die gleiche Stufe wie sie gestellt hatte. In solchen Momenten macht das durchaus viel aus, wie finde ich.
Also gab er sich schließlich geschlagen und reichte ihr zum Ende umständlich ihren Badeanzug den er ihr von woher auch immer mitgebracht und in einer zu großen Plastiktüte verstaut hatte. Ich konnte gar nicht zählen wie oft die Tüte mit dem Badeanzug während des Gesprächs vom Bistrostuhl rutschte, nur gut, dass es draußen gerade nicht matschig war.
Und so hob er zum vorhersehbaren Schlussakt fast schon zerknirscht an: „Also, ich geh dann mal rein und zahle.“ – „Ja, es reicht mir auch! Verständlich.“
Rumms. Wo sie das wohl gelernt hatte? In der Schule für Disney-Bösewichte? Saß gar die leibhaftige Cruella de Vil neben mir, nur eben in pink? Oder wie wird man zu einer solchen Hexe?
Wie dem auch sei, auch ich war nicht zum Rätselraten hergekommen. Dennoch konnte ich am Ende aufklären worum es ging. Gut, die beiden hatten es mir auch denkbar einfach gemacht. Nach einer vorangegangenen Affäre über eine nicht unerhebliche Zeit von über einem Jahr wollte er mehr. Sie allerdings nicht. Um ihm das mitzuteilen hatte sie sich noch einmal ordentlich ins Zeug gelegt und alles an pinken Schminkutensilien gekauft was Natascha Ochsenknecht sich nicht rechtzeitig unter den Nagel gerissen hatte. Aber die hat ja gerade auch einen neuen Freund, den Olli, wie sie kürzlich bei der Promi-Party „Remus Lifestyle Night“ von Immobilienmakler Marcel Remus auf Mallorca bekannt gegeben hatte, und scheint aktuell somit durchaus mit wichtigeren Dingen beschäftigt zu sein.
Aber ich schweife ab. Cruella also hatte ihrem kahlköpfigen Langzeit-Liebhaber in bester Ich-zeige-Dir-was-Du-verpasst-Manier noch einmal zeigen wollen was genau es denn sein würde das er von nun an in der Zukunft verpassen würde. Um eine sorgsam bemessene Grenze zu ziehen und sich selbst nicht in Versuchung bringen zu lassen hatte sie es vorgezogen gemein zu sein und es bis zum Ende zu bleiben. Scheinbar zum Wohl von beiden. Denn auch wenn er höflich blieb kann ich mir kaum vorstellen, dass er hiernach auch weiterhin Interesse an ihr haben würde.
Doch was weiß ich denn schon. Vielleicht war all das auch nur ein Vorspiel! Und sie sind direkt im Anschluss hinter der nächsten Straßenecke übereinander hergefallen. Gefolgt um das zu überprüfen bin ich ihnen nicht.
Und so bleibt am Ende wenngleich vielleicht mehrere Ungewissheiten nicht geklärt werden konnten doch nur eine wirklich eklatante Frage offen: Ist Cruella farbenblind?
In diesem Sinne verabschiede ich mich von Euch und wünsche Euch einen fabelhaften Sonntagabend! Enjoy everything you do with your heart wide open. Always.
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