Kinder, nun höret und staunet, es gibt sie, die Tage, an denen man sich auch einfach mal nicht mehr alles gefallen lässt. So geschehen heute auf dem Nachhauseweg. Wie sonst auch fuhr ich mit meinem Rad durch meine Lieblingsstraße, den fabelhaften Leinpfad in Winterhude, und kam zur Straßenecke die auf die Alster führt und an deren Kreuzung ich nach links abbiegen muss. Geht manchmal leider nicht ganz so schnell, weil zur abendlichen Stunde durchaus viele Autofahrer von links und rechts heransausen und es gilt die richtige Lücke zu finden. Auch heute musste ich kurz anhalten und warten um auf die andere Straßenseite zu gelangen. Mit verlangsamten Tempo kam nahezu schleichend ein schwarzer Mercedes mit dunkel getönten Scheiben von links angefahren, allerdings zu nah um zu riskieren noch schnell über die Kreuzung zu flitzen. Man kann ja nie wissen. Tja, wie in diesem Fall, denn auch da konnte ich nicht wissen. Auf einmal fuhr dieser schwarze Mercedes nämlich direkt auf mich zu, die Fahrerseite wurde heruntergekurbelt und, actually, in this very case I don’t even care if I am politically correct, eine südländische Asi-Schlampe, schnauzt mich wie aus dem nichts heraus an: „Ey, hast Du Problem odda waas?!“ Ich war vollkommen irritiert, ganz besonders ob der überraschenden scheinbar näheren Bekanntschaft zu der Proll-Tante, denn ich wüsste nicht warum sie mich sonst duzen sollte, und fragte sie freundlich, aber bestimmt: „Was wollen Sie bitte?“ – „Ob Du Problem hast, odda waas hab ich gesagt!“ Ich war noch immer irritiert, besonders ob der willkürlichen Aggressivität, die von dieser nicht minder unbeherrschten Fahrerin ausging, und fragte noch einmal nach: „Sagen Sie bitte, was ist denn Ihr Problem? Und wieso duzen Sie mich überhaupt? Hören Sie bitte auf damit. Wir kennen uns nicht. Das ist unverschämt.“ – „Ach ja, ich soll aufhören?“ – „Sie hören jetzt bitte sofort auf mich zu duzen. Und dann können Sie mir gerne sagen warum Sie sich jetzt gerade so aufregen.“ – „Alter, was willst Du? Ich habe ebben gewuunken und Du bleibst stehen. Ich muuss wenden, hast Du nicht gesäähen odda was? Was ist Deine Problem?!“ In dem Moment ist mir die Hutschnur geplatzt und ich bin mitten auf der Kreuzung von meinem Rad abgestiegen, mir so was von scheiß egal wie viele Autos mittlerweile hinter mir standen und gehupt haben und vielleicht nicht weiterfahren konnten. So lasse ich nicht mit mir reden. Erstens gab es dazu nicht nur keinen Grund, sondern zweitens war es eine überdimensionale Unverschämtheit wie diese ungehobelte Proll-Schlampe, die scheinbar noch nie etwas von Manieren gehört hatte, mit mir gesprochen hat. Na, was heißt sprechen. Aggressionen abladen trifft es wohl eher. Aber so nicht. Und mit mir schon lange nicht mehr. „Sagen Sie mal, Sie ticken ja wohl scheinbar nicht mehr ganz richtig. Was fällt Ihnen ein mich hier so anzuschreien? Und was nehmen Sie sich eigentlich heraus mich hier die ganze Zeit zu duzen? Das ist frech. Das ist unverschämt. Sie hören jetzt sofort damit auf oder wir können das gerne hier an Ort und Stelle direkt austragen.“ Und damit habe ich kampfeslustig meinen mit Fahrradhelm behüteten Kopf gehoben und ihr fest in die Augen geguckt. Ich war stocksauer. Mehr noch als das. Ich war geschockt über diese durchgeknallte Form der Aggressivität, die sich bei mir allerdings je gesprochenem Wort in immer mehr überdimensionale Wut verwandelt hat. Hinter uns begann erneut ein Auto zu hupen woraufhin ich mich entrüstet umdrehte. Ein Blick nach hinten allerdings zeigte mir, dass dort mehr Verständnis für mich aufgebracht wurde als ich mir vorgestellt hatte. Der Fahrer zeigte auf die tobsüchtige Asi-Braut, machte das „Die ist Balla-Balla“ Zeichen und schüttelte noch mal vehement den Kopf, weil er scheinbar genauso wenig wie ich verstand was die minderbemittelte Autofahrerin mit Migrationshintergrund wollte. Diese unvermittelte Verständnislosigkeit samt Mitleidsbekundung gab mir zusätzlichen Aufwind und als die fragwürdige Verkehrsteilnehmerin nochmals ansetzte um mir ein „Was ist jetzt Deine Problem?“ entgegenzuknallen, sagte ich in aller Seelenruhe: „Sie hören jetzt erstens sofort auf mich zu duzen und zweitens hören Sie sofort auf mich hier auf offener Straße so anzuschreien.“ – „Odda was?“ – „Oder ich zeige Sie an. Zeugen habe ich mittlerweile, wie Sie sehen können, genug.“ Daraufhin kurbelte die nicht sehr eloquente Mercedes-Fahrerin ihr Fenster runter und schickte sich an die Wendung zu machen, die ich seit einigen Minuten durch meinen festen Stand auf offener Straße blockierte. Auch ich konnte nach dieser unvermittelten Auseinandersetzung endlich die Straße überqueren und war auf dem Nachhauseweg furchtbar stolz auf mich, dass ich weder einfach klein beigegeben noch mich auf ihr Niveau herab begeben hatte. Wir sollten viel öfter zu uns und hinter uns stehen, und wenn es an einer Straßenkreuzung voller hupender Autos mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf ist. In diesem Sinne: happy tuesday night, lovers. Enjoy watching soccer.
Kinder, es gibt Momente im Leben, die muss man einfach noch mal Revue passieren lassen. Weil sie einmalig waren, beeindruckend, belustigend, merkwürdig, spannend, aufregend, oder sogar alles zusammen. Daher möchte ich Euch heute noch einmal mitnehmen zur Movie meets Media Party in Berlin und wünsche Euch viel Spaß bei diesem herrlichen Rückblick! Es ist ein absolutes Mega-Highlight: ich habe Karten für die Movie meets Media Party anlässlich der Berlinale in unserer Hauptstadt gewonnen und ich kann mein Glück kaum glauben. Aber ehe ich mich versehe und noch länger darüber nachdenken kann, was für ein Glück ich hatte, sitze ich auch schon im Bus und brause mit wehendem Haar gen Berlin. Im Hotel angekommen bleiben mir noch gute drei Stunden um mich auf den abendlichen Event der Spitzenklasse vorzubereiten, und die Zeit will gut genutzt werden. Schließlich will ich den Promis in nichts nachstehen. Und so verwende ich unzählige Minuten und ganz viel Hingabe darauf, ebenfalls wie ein Prom
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